Münster

Twitter tobt: Ein Blumenkübel geht um die Welt

Meistgeklickt: Der Blumenkübel steht nicht nur bei den sozielen Netzwerken, sondern auch bei unseren Lesern hoch im Kurs.
Meistgeklickt: Der Blumenkübel steht nicht nur bei den sozielen Netzwerken, sondern auch bei unseren Lesern hoch im Kurs. Foto: DPA

Große Karriere für eine kleine Meldung: Die Nachricht einer Regionalzeitung über einen umgestürzten Blumenkübel macht Furore im Internet. Selbst in den USA fragen sich Internet-Nutzer, was es mit diesem Blumenkuebel auf sich hat.

Lesezeit: 2 Minuten
Anzeige

Münster – Große Karriere für eine kleine Meldung: Die Nachricht einer Regionalzeitung über einen umgestürzten Blumenkübel macht Furore im Internet. Selbst in den USA fragen sich Internet-Nutzer, was es mit diesem Blumenkuebel auf sich hat.

Ein umgekippter Blumenkübel aus dem Münsterland ist der neue Star im Internet. Binnen weniger Stunden verbreitete sich die Lokalmeldung der „Münsterschen Zeitung“ unter tausenden amüsierter Nutzer des Kurznachrichtendienstes Twitter. Im Sozialen Netzwerk Facebook erhielt der Blumenkübel sogar eine eigene Fanseite. Am Nachmittag rangierte die Story auf Platz 4 der Twitter-Trends weltweit. Amerikaner fragten verwundert, was es mit diesem seltsamen „Blumenkuebel“ auf sich habe.

„Mein Blumenkübel wird zur Sicherheit von einem Spartaner bewacht“, schrieb uns Twitteruser „mb211178“

@mb211178

Auch „Rocking_Leze“ hat Blumenkübel-Wächter.

@Rocking_Leze

Bei „mahrko“ passt der Bausparfuchs auf den Blumenkübel auf.

@mahrko

„FrankBecker“ setzt auf Abschreckung.

@FrankBecker

Die Wachkatze von „MarcoVau“ achtet auch im Schlaf auf ihren Blumenkübel

@MarcoVau

Genauso wie bei „Thomas68ww“.

@Thomas68ww

„Überlege Wachpersonal zu engagieren. Auch wegen der Mundraubgefahr“, schrieb „Throki“.

@Throki

„netzfeuilleton“ hat eine Kerze angezündet, „für Kübel, die schlechter dran sind“.

@netzfeuilleton

Die Kübel von „herkenroth“ bewachen sich gegenseitig.

@herkenroth

Am Anfang stand ein klassisches Stück Lokaljournalismus. Am Mittwochmorgen hatte die „Münstersche Zeitung“ in ihrem Lokalteil und in ihrem Online-Auftritt über einen umgekippten, zerbrochenen Blumenkübel vor einem Altenheim in der westfälischen Gemeinde Neuenkirchen berichtet. Unter der Überschrift „Großer Blumenkübel zerstört“ schrieb die Autorin: „Fassungslos waren die Bewohner des Antoniusstift, als sie am Dienstagmorgen vor die Tür sahen: Einer der zwei Blumenkübel vor dem Eingang des Altenheimes wurde umgestoßen und lag zerbrochen vor dem Eingang.“ Dazu hatte die Zeitung ein Foto vom Topf gestellt.

Für die Bewohner des Altenheims, die dem Artikel zufolge „traurig und verständnislos“ reagierten, war der Vorfall mit 150 Euro Sachschaden zweifellos eine schlimme Sache. Die Netzgemeinde, stets auf der Suche nach neuen Späßen, stürzte sich mit Verve auf die Blumenkübel-Geschichte. Binnen weniger Stunden war der kaputte Kübel auf Twitter zum Star wurde – und rief tausende Reaktionen hervor.

Twitter-Nutzer „@bucanero1910“ schrieb zum Beispiel: „Die Welt wird nicht mehr die selbe sein nach diesem infamen #Blumenkübel Anschlag. Jetzt ist Zeit für die Bundeswehr!“ „derSilberfisch“ twitterte: „+++ EIL +++ Laut #Greenpeace sind mehr #Blumenkübel betroffen als zunächst befürchtet!“ Und der User „DerSchulze“ regte an, dass das ZDF um 20.15 Uhr ein „ZDF spezial“ senden sollte. Daraufhin reagierten die Redakteure von „@ZDFonline“ mit einem Augenzwinkern: „Vermutlich müssen wir heute um 19.20 Uhr ein ZDFspezial für den #Blumenkübel einschieben“.

Verursacher der Internet-Welle ist nach Angaben der Lokalzeitung übrigens ein eigener Mitarbeiter. Ein Redakteur habe am Mittwochabend auf Twitter geschrieben: „In Neuenkirchen ist ein Blumenkübel umgekippt.“ Dazu habe er einen Link zum Artikel gestellt. Auf den Wirbel reagierte die Zeitung überrascht. „Wir finden es amüsant“, sagte MZ-Redakteur Gerald Meier-Tasche auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa. Er wisse natürlich, dass die Meldung keine weltbewegende Geschichte gewesen sei. „Aber wir berichten immer, wenn lokale Betroffenheit gegeben ist. Und das war hier der Fall.“ Versöhnlich schreibt die Zeitung in ihrem Webauftritt: „Nichtsdestotrotz freuen wir uns am großen Interesse an unserem schönen Blumenkübel.“