Berlin/Rheinland-Pfalz

Roma: Minderheit steht in der EU unter besonderem Schutz

Insgesamt sind im vergangenen Jahr 958 000 Menschen nach Deutschland zugezogen, weggezogen sind 697 000 Personen. Seit dem EU-Beitritt südosteuropäischer Staaten strömen deutlich mehr Menschen aus diesen Ländern, etwa aus Ungarn, Bulgarien und Rumänien, auf den deutschen Arbeitsmarkt. Dieser Trend bestätigt sich auch in Rheinland-Pfalz.

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Berlin/Rheinland-Pfalz. Insgesamt sind im vergangenen Jahr 958 000 Menschen nach Deutschland zugezogen, weggezogen sind 697 000 Personen. Seit dem EU-Beitritt südosteuropäischer Staaten strömen deutlich mehr Menschen aus diesen Ländern, etwa aus Ungarn, Bulgarien und Rumänien, auf den deutschen Arbeitsmarkt. Dieser Trend bestätigt sich auch in Rheinland-Pfalz.

Während 2007 rund 2300 Menschen mit bulgarischer Staatsangehörigkeit in Deutschland lebten, waren es 2011 rund 4900, das entspricht einer Steigerung von 30 Prozent. Ähnlich haben sich die Zahlen für Rumänien entwickelt: Gab es 2007 noch rund 3600 Anträge auf eine Arbeitserlaubnis, waren es 2011 knapp 6700. Ob sie der Ethnie der Sinti und Roma angehören, wird dabei allerdings nicht erfasst.

Bundesweit leben etwa 100 000 deutsche Sinti und Roma, in Rheinland-Pfalz sind es nach Schätzungen des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma etwa 8000. Als nationale Minderheit stehen sie unter dem besonderen Schutz des sogenannten Rahmenübereinkommens des Europarates zum Schutz nationaler Minderheiten. Dieses Abkommen verpflichtet die Staaten zum Schutz und zur Förderung dieser Minderheiten in allen Bereichen des wirtschaftlichen, sozialen, politischen und kulturellen Lebens. Im Land wird die Minderheit durch den Landesverband Deutscher Sinti und Roma unter dem Vorsitz von Jacques Delfeld vertreten sowie von der Sinti-Union Rheinland-Pfalz, an deren Spitze Albert Munk steht.

Viele Angehörige der Minderheit wollen sich bis heute nicht offen zu ihrer Identität bekennen, weil sie Diskriminierungen fürchten. Die Veröffentlichungen der vergangenen Wochen über das „Roma-Dorf“ in Neukölln haben die Verbände zum Teil erschreckt. Sie fürchten, dass die Vorbehalte gegenüber Sinti und Roma verstärkt werden könnten, wenn sie mit dem Wohnprojekt Neukölln in Zusammenhang gebracht werden.

rl