Aufbruch zum Roten Planeten: Musk will Menschen zum Mars schicken

Die Illistration von SpaceX zeigt ein Dragon-Raumschiff im Marsorbit.
Die Illistration von SpaceX zeigt ein Dragon-Raumschiff im Marsorbit. Foto: SpaceX

In zwei Jahren will SpaceX-Chef Elon Musk ein unbemanntes „Dragon 2“-Raumschiff auf dem Mars landen lassen. Damit nicht genug: Schon 2025 will er Menschen zum Mars schicken, sagte er jetzt in einem Interview.

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Dragon 2 könne überall im Sonnensystem landen und der Marsflug werde der erste Test sein, schrieb Musk bereits im April im Kurznachrichtendienst Twitter. „Ich würde aber nicht empfehlen, darin Astronauten weiter als zwischen der Erde und dem Mond zu transportieren. Das wäre kein Spaß für längere Strecken. Das Innere hat die Größe eines Geländewagens.“

Vergangene Woche präzisierte der SpaceX-Gründer seine Pläne in der „Washington Post“: Alle 26 Monate, wenn Mars und Erde „nah“ beieinander stehen, soll eine Sonde zum roten Planeten geschickt werden. Musk will eine regelmäßige Frachtlinie zwischen den beiden Planeten aufbauen.

Schon in sechs Jahre sollen Astronauten zusteigen

Falls das klappt, sollen schon 2024 Astronauten dabei sein (in einem hoffentlich weiterentwickelten Raumschiff). Musk weiß: „Es ist gefährlich und vielleicht werden Menschen sterben“. Er hofft auf Pioniere mit dem gleichen Geist, den die ersten europäischen Siedler hatten, als sie sich über den Atlantik nach Amerika aufmachten. Sein langfristiges Ziel ist die Besiedelung des roten Planeten mit einer sich selbstversorgenden Kolonie. Sogar um die Regierungsform macht sich der Visionär Gedanken: Er bevorzuge eine direkte Demokratie, in der Gesetze generell eine begrenzte Lebensdauer hätten, um Stillstand zu vermeiden, erklärte er Anfang des Monats auf der „Code Conference“ in Kalifornien.

Als Antrieb zum Mars will SpaceX ihre „Falcon Heavy“ einsetzen, die in diesem Jahr das erste Mal getestet werden soll. Es wird die stärkste Trägerrakete der Welt sein; nur die ehemalige Mondrakete Saturn V war größer.

Falcon 9 fliegt bereits im Auftrag der Nasa

Bislang führt SpaceX mit einer kleineren Version der Rakete, Falcon 9, im Auftrag der US-Raumfahrtbehörde Nasa Versorgungsflüge zur Internationalen Raumstation ISS durch. Die erste Stufe der Rakete kann landen und wiederverwendet werden – auch das ein Novum in der Raumfahrtgeschichte.

Elon Musk hat noch weitergehende Pläne: Er möchte auf dem Mars sterben, vertraute er dem Wirtschafts-Infodienst Bloomberg bereits vor drei Jahren an, aber bitte: „nicht schon bei der Landung“.

Jochen Magnus