VW: Der Konzern ist gefangen in der Krise – die Entwicklungen im Überblick
3. September 2015: VW räumt hinter den Kulissen gegenüber der US-Umweltbehörde EPA Manipulationen bei Diesel-Abgastests ein.
18. September: Die EPA teilt mit, VW habe eine Software eingesetzt, um Testmessungen des Schadstoffausstoßes künstlich zu drücken.
23. September: Rücktritt von Vorstandschef Martin Winterkorn.
25. September: Der VW-Aufsichtsrat beruft Porsche-Chef Matthias Müller zum Konzernchef und trifft weitere Personalentscheidungen.
28. September: Nach mehreren Strafanzeigen startet die Braunschweiger Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren wegen Betrugsvorwürfen.
8. Oktober: Razzia bei VW. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig lässt Büros in Wolfsburg und an anderen Orten durchsuchen.
15. Oktober: Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) ordnet den Pflichtrückruf aller VW-Dieselautos mit Betrugssoftware an. In ganz Europa müssen 8,5 Millionen, in Deutschland 2,5 Millionen Wagen in die Werkstatt.
28. Oktober: Der Skandal brockt dem Konzern im dritten Quartal einen Verlust vor Zinsen und Steuern von rund 3,5 Milliarden Euro ein.
3. November: VW teilt mit, dass es „Unregelmäßigkeiten“ beim Ausstoß von CO2 gab. Später gibt es Entwarnung: Es gehe nur um 36 000 Autos.
4. Januar 2016: Die US-Regierung reicht Klage wegen des Einsatzes von Betrugssoftware und Klimaschutzgesetzverstößen ein.
12. Januar: Die kalifornische Umweltbehörde Carb lehnt einen Rückrufplan von Volkswagen ab und fordert Nachbesserungen.
27. Januar: Frühstart beim Rückruf in Deutschland: Trotz fehlender Genehmigung des KBA werden schon erste Amarok-Modelle umgerüstet.
8. März: Konzernkreisen zufolge sollen bis Ende 2017 über 3000 Verwaltungsstellen bei Volkswagen wegfallen.
9. März: US-Chef Michael Horn tritt ab.
16. März: Erster deutscher Schadenersatzprozess eines Privatkunden. Urteil des Landgerichts Bochum: VW muss keine Wagen zurücknehmen.
29. März: Nach Angaben aus Aufsichtsratskreisen droht VW-Aktionären wegen der drohenden Abgasstrafen ein Totalausfall der Dividende.
7. April: Der Betriebsrat fordert das Management zu Gesprächen über die Sicherung von Arbeitsplätzen bei Volkswagen auf.
12. April: Der VW-Vorstand will wohl freiwillig auf einen Teil der Bonuszahlungen verzichten.
21. April: Richter Breyer verkündet eine Grundsatzeinigung zwischen VW und den US-Behörden. Viele Details sind aber noch offen.
22. April: Der Abgasskandal brockt VW für 2015 mit 1,6 Milliarden Euro den größten Verlust aller Zeiten ein. Der Bericht der US-Kanzlei Jones Day zur Schuldfrage verschiebt sich auf unbestimmte Zeit.