Von Elektrogabeln und Unterwassergärten

Von Elektrogabeln und Unterwassergärten Foto: frei

Unternehmer und Wissenschaftler suchen nach Wegen, gesunde Lebensmittel umwelt- und Ressourcen schonend zu produzieren und leisten Pionierarbeit. Diese Beispiele sind bereits Praxis.

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Nemos Garten. Auch in unwirtlicher Umgebung ist Landwirtschaft möglich. Das will Sergio Gamberini im Golf von Genua beweisen. In bis zu zehn Meter Tiefe hat er luftgefüllte Ballons am Meeresgrund verankert, die für Frucht- und Gemüsesamen eine Biosphäre bilden: Die Sonne lässt Salzwasser im Ballon verdunsten, das aufsteigt und als Süßwasser auf die Keimlinge regnet. Sensoren überwachen die keimenden Pflanzen (www.nemosgarden.com).

Vorgegaukelter Geschmack. Zu viel Salz im Essen kann unter anderem Bluthochdruck auslösen. Wer sich salzarm ernähren muss, soll aber trotzdem nicht auf Geschmack verzichten müssen. An der Universität von Tokyo wurde eine Gabel entwickelt, die über leichte elektrische Impulse auf der Zunge den Eindruck eines salzigen Geschmacks erzeugt. Im Handel soll die Elektrogabel 15 Euro kosten. Derzeit tüfteln die Wissenschaftler daran, auch andere Grundgeschmäcker gezielt zu steuern (labtokyo.jp/ nosalt/en).

Kräutergarten im Supermarkt. Landwirtschaft muss längst nicht mehr nur Ackerbau heißen: Ein Berliner Jungunternehmen probt derzeit den Anbau von Kräutern und Salaten im Supermarkt. Die Pflanzen wachsen übereinander gestapelt in einer Zuchtanlage. Das garantiert Frische und spart lange Transportwege. Das sogenannte In-Store-Farmingkonzept wird derzeit in Zusammenarbeit mit Metro erprobt (www.infarm.de/ projects).

Alkohol zum Inhalieren. In der britischen Universitätsstadt Cambridge wurde der „Scotch Tasting Flight“ erfunden. Besucher des Café ArtScience (englisch: Kunst-Wissenschaft) bekommen Scotch in Form von Rauch serviert, den sie mit einem Strohhalm aus einer Karaffe saugen. Schmeckt und riecht wie Scotch, behaupten die Testpersonen – bloß der Kater bleibt aus. Wer nicht nach Cambridge fahren will, dem bietet der Erfinder des rauschfreien Suffs „Le Whaf“ zum Preis von knapp 200 Euro für den Hausgebrauch an (www.cafe artscience.com). nim