Mendig

RAR in Mendig: Mehr Bühnen, mehr Musik, mehr Festivalstimmung

Für die 30. Auflage des Festivals Rock am Ring im nächsten Jahr stehen die Zeichen auf Neuanfang. Alles andere interessiert Veranstalter Marek Lieberberg nicht

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Von unserer Redakteurin Anke Mersmann

Die gescheiterten Verhandlungen mit der Nürburgring GmbH, die dazu führten, dass Lieberberg Rock am Ring von der Rennstrecke abzieht. Der nervenaufreibende juristische Streit um die Rechte am Festivalnamen. Die Ankündigung der neuen Herren am Ring, dort im kommenden Jahr am ersten Juni-Wochenende mit der Grünen Hölle ebenfalls ein Festival für Fans von Rockmusik veranstalten zu wollen. All das, betonte Lieberberg gestern deutlich während der Pressekonferenz auf dem Flugplatz Mendig, liegt hinter ihm beziehungsweise kümmert es ihn nicht (mehr).

Lieberbergs richten den Blick demonstrativ nach vorn

Für ihn und seinen Sohn André, der für das Programm bei Rock am Ring verantwortlich ist, zählt der Neuanfang in Mendig. Darauf fokussieren sie sich, darin wollen sie ihre Energie stecken, um in gut neun Monaten für eine eindrucksvolle Premiere von Rock am Ring der Vulkaneifel zu sorgen. Natürlich allen voran für die Musikfans. Es darf aber auch unterstellt werden, dass die Lieberbergs ein deutliches Signal an die Mitbewerber am Nürburgring setzen wollen, wenn sie am ersten Juni-Wochenende 2015 in der unmittelbaren Nachbarschaft die Massen zum Tanz bitten. Zu einem Seitenhieb in Richtung Nürburgring ließ sich Lieberberg daher doch hinreißen: „Wir treten niemals an, um mit unserem Festival zweite Sieger zu werden.“

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Entsprechend soll das neue Rock am Ring größer und schöner werden, kündigte der durchweg beste Laune ausstrahlende Marek Lieberberg an. Allein schon für diese Aussage wurde er von etwa 200 Fans heftig beklatscht, die Lieberberg und seinen Sohn immer wieder dafür bejubelten, das Festival nach Mendig zu bringen.

Das Flugplatzgelände mit einer Fläche von 190 Hektar bezeichnet Marek Lieberberg als ideal, um dort ein riesiges Open-Air-Festival und Zehntausende zeltende Ringrocker unterzubringen. „Das Gelände ist so weitläufig, dass sich uns viele neue Möglichkeiten bieten, es zu bespielen“, betonte André Lieberberg. So soll es zwei große Bühnen unter freiem Himmel geben, zudem ein riesiges Zelt, in dem 15 000 Fans Musikbands bejubeln können, sowie eine vierte, kleinere Zeltbühne. An der programmlichen Ausrichtung des Spektakels will André Lieberberg festhalten – der Name Rock am Ring verpflichtet schließlich. „Die Rockmusik bleibt ein Schwerpunkt. Wie gehabt laden wir aber auch wichtige und interessante Künstler aus der Elektro- oder Popszene ein“, sagte er, ohne Namen zu nennen. Er betonte lediglich, nationale wie internationale Größen der Musikszene verpflichten zu wollen. Sowohl für Rock am Ring als auch das Zwillingsfestival Rock im Park, das traditionell zeitgleich in Nürnberg stattfindet.

Gelände bietet Platz für Zelte Zehntausender Fans

Als absolutes Novum kündigte Marek Lieberberg an, dass sämtliche Besucher künftig in der Nähe des Festivalgeschehens campen können. Am Nürburgring lagen die Campingplätze aufgrund der Topografie teils kilometerweit entfernt, Shuttlebusse oder längere Fußmärsche waren notwendig, um zu den Bühnen zu gelangen. All das fällt in Mendig weg. Das Areal des Flugplatzes sei weitläufig genug, um Zehntausende Besucher unterzubringen.

Dass diese Masse an Menschen sowie das Festival als Veranstaltung Auswirkungen auf Flora und Fauna eines Geländes haben, sprach Marek Lieberberg ebenfalls an. Wie Festival und Schutz der Natur insbesondere an so sensiblen Punkten wie dem Schutzgebiet „Thürer Wiesen“ dennoch verträglich miteinander kombiniert werden können, erläuterte derweil Marten Pauls, der für den operativen Ablauf des Festivals verantwortlich ist: In Zusammenarbeit mit dem BUND, dem Nabu und der Verbandsgemeinde wird ein langfristiges Naturschutzkonzept entwickelt und vertraglich mit der Lieberberg-Konzertagentur fixiert. Laut Lieberberg ebenfalls ein Novum in der deutschen Festivallandschaft. Und für ihn ein weiterer Beleg dafür, wie zukunftsorientiert Rock am Ring am Flugplatz Mendig ist.