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Natur ist Kalender egal: Winter, ade! Frühling, juchhe?

Es hat 12 Grad, die Winterjacke bleibt im Schrank. Und wer morgens im Frühjahrsdress die Haustür öffnet, wird von Vogelgezwitscher empfangen. „Die ersten Kohlmeisen brüten schon“, bestätigt Bianca Goll, Naturschutzreferentin beim BUND Rheinland-Pfalz.

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Der milde Winter hat den Vögeln mehr Nahrung beschert, und sie haben ihre Brutzeit kurzerhand nach vorn verlegt. „Wir hoffen, dass jetzt kein Wintereinbruch mehr kommt, da das die Tiere schwächen würde“, sagt Goll. Denn schließlich müssen die Eier in den Nestern warm gehalten werden. Wenn dann auch noch eine langwierige Nahrungssuche bei Eis und Schnee dazukommt, wird es schwer für die Vögel. „Dann werden sie die Brut aufgeben müssen“, sagt Goll.

Frühlingserwachen.

Karl Hofstätter, Bad Ems.

Sonnenuntergang bei Minkelfeld 04.01.2017

Die Festung Ehrenbreitstein im Nebel 29.12.2016

Nebel über der Mosel 29.12.2016

Frühlingserwachen.

Karl Hofstätter, Bad Ems.

Die Christrose-auch als Schneerose bekannt-ist in unserem Vorgarten ein Farbtupfer, bevor noch die ersten Schneeglöckchen und andere Pflanzen sich durchsetzen können.

Das Hornveilchen hat dem Winter getrotzt

Bei diesem selbstgezogenen Mirabellenbaum konnten wir schon oft reichlich ernten.

Die Christrose-auch als Schneerose bekannt-ist in unserem Vorgarten ein Farbtupfer, bevor noch die ersten Schneeglöckchen und andere Pflanzen sich durchsetzen können.

Dieses Hornveilchen hat dem Winter getrotzt.

Libelle. Foto; Karl Hofstätter, Bad Ems

Futtersuche im Herbst

Futtersuche im Herbst

Futtersuche im Herbst

Frühlingserwachen.

Karl Hofstätter, Bad Ems.

Regenbogen am Sonntag Nachmittag

Regenbogen am Sonntag Nachmittag

Blick auf die Ostseite von Ochtendung bei Sonnenaufgang. Links sieht man den Kirchturm von St. Martin.

Frühlingserwachen.

Karl Hofstätter, Bad Ems.

Frühlingserwachen.

Karl Hofstätter, Bad Ems.

Peter Gensheimer,aus Boos

Frühlingsfarben. Foto Karl Hofstätter, Bad Ems

„Mairegen“ von Peter Gensheimer aus Boos

Frühlingserwachen.

Karl Hofstätter, Bad Ems.

Einer fersten warmen Abende am Rhein

Raps in Andernach Richtung Eich

Während eines Frühspazierganges vom Kranenberg

Frühlingserwachen.

Karl Hofstätter, Bad Ems.

Am 13.05. in Staudt. Hagel läßt eine Schneelandschaft entstehen. Am 11.05.81 war das Jahrhunder Hochwasser in Staudt. Damals konnte man in der Mitte von Staudt Boot fahren.

Flieder und Rotbuche schauen verduzt. Ist das denn möglich ? Wir haben doch den 13.05. und nicht den 13.12.

Vorgestern wurden die Kartoffeln gesetzt. Und jetzt haben sie ein weißes Kleid.

Naturdenkmal von Frühlingsblumen umkränzt

s.o.

s.o.

s.o.

Garten in Elkhausen, Aufnahme Chr. Höhn

Dem Aprilwetter zum Trotz.

Karl Hofstätter, Bad Ems

Frühlingsblüten vor blauem Himmel und Schnee vom 26.04.16

Der Frühling ist gelb.

Karl Hofstätter, Bad Ems

Frühlingserwachen.

Karl Hofstätter, Bad Ems.

10.04.2016 in Bad Neuenahr, Appollinaris-Altbau

10.04.2016 in Bad Neuenahr, Appollinaris-Altbau

Frühlingserwachen.

Karl Hofstätter, Bad Ems.

Sumpdotterblume und Froschlaich im nahegelegenen Naturteich – wovo, Rhens

Die ersten Qaulquappen sind geschlüpft ... das leben im Teich beginne – wovo, Rhens

auf einem meiner Komposthaufen .......wovo, Rhens

Sumpdotterblume und Froschlaich im nahegelegenen Naturteich – wovo, Rhens

Die ersten Qaulquappen sind geschlüpft ... das leben im Teich beginne – wovo, Rhens

auf einem meiner Komposthaufen .......wovo, Rhens

Das Biotop neben meinem Garten ist immer für Motive gute --- wovo, Rhens

Details aus meinem Wilden Garten .... wovo_Rhens

auch die Blindschleichen hält nichts mehr im Winterquartier .....

Die Pflanze des Jahres 2016 (Schlüsselblume) nach Liaison mit einer Gärtnerprimel (

Heiner Frey, Honigsessen)

Frühlingserwachen.

Karl Hofstätter, Bad Ems.

dieser besucht täglich die Futterstelle

Seit der Ganzjahresfütterung u.a. mit Hühnerfutter enorme Zunahme der Körnerfresser!!

„Frühlingserwachen“

Karl Hofstätter, Bad Ems.

„Frühlingserwachen“

Karl Hofstätter, Bad Ems.

Natur pur am Elkenrother Weiher

Die Sonnenstrahlen haben die Schneeglöckchen hervor gelockt

Barbarfaturm in Malberg

Frühlingserwachen.

Karl Hofstätter, Bad Ems

Abendliche Impression an der Permakultur Eich mit Blick über die nebelverhüllte Pellenz zum Karmelenber g

Aufnahme vom 28.12.2015

Karl Hofstätter, Bad Ems

Sonnenaufgang über Bremm am 29.12.2015

Moselschleife bei Bremm im Nebel. Aufgenommen vom Gipfekreuz

Sicht von den Winninger Weinbergen in Richtung Kobern schaut die Burg aus dem Nebel

Die Autobahnbrücke von Winningen über der Mosel im Nebel

René Benner aus Osterspai hat am Bopparder Hamm einen blühenden Mandelbaum entdeckt – und ihn fotografiert.

Elvi Ziegler-Matthäy konnte die erste Frühjahrssonne am Koblenzer Schloss genießen – und machte gleich ein Bild.

Das gelbe Blümchen war Julia Schneiders aus Roxheim ein Foto wert.

Leo Schmitz aus Urmitz ist diese Aufnahme gelungen: Möwen ziehen ihre Kreise.

Bernd Böckle aus Vallendar hat dagegen seine Freude an Schneeglöckchen.

Die Frühjahrssonne in Senheim an der Mosel hat Julia Schneiders aus Roxheim auf ihrem Foto festgehalten.

Zugvögel kehren zurück

Auch Zugvögel wie der Kranich kehren bereits aus ihrem Winterquartier zurück – zwei bis drei Wochen früher als sonst. Doch manche der Rückkehrer, die einen weiten Weg aus ihrem Winterquartier in die Heimat zurücklegen müssen, gucken jetzt in die Röhre: Durch die vorverlegte Brutzeit ihrer Artgenossen „sind die meisten Brutplätze schon besetzt, wenn sie zurückkommen“, erklärt Goll. Ein solches Schicksal könnte das Gartenrotschwänzchen ereilen, das seinen Heimweg aus der Sahara antreten muss. Denn genau wie die Kohlmeise brütet es in Baumhöhlen oder Nistkästen. Die Tiere müssten sich erst an die neuen Gegebenheiten durch den Klimawandel gewöhnen.

Zu einer Plage könnten in diesem Jahr die Stechmücken werden, vermeldet die Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung in Frankfurt. Doch wir dürfen noch hoffen: „Viele werden bei so warmen Temperaturen mit Schimmel- und Pilzbefall behaftet sein und sterben“, schätzt Biologin Goll. Ein weiteres Getier, unter dem wir Menschen leiden, hat derzeit beste Lebensbedingungen: die Zecke. „Zecken sind schon bei wenigen Grad über null aktiv und suchen sich Wirte. Die sind jetzt schon unterwegs“, versichert Goll. Und auch Allergiker müssen sich vorsehen: Denn die Pollenentwicklung bei Haselnüssen und anderen Frühblühern setzt wohl früher ein als sonst.

Auch auf den Äckern sprießt es

Frühjahrsstimmung herrscht genauso auf rheinland-pfälzischen Äckern: Dort sprießen Raps, Gerste, Roggen und Weizen. „Diese Kulturen treiben und wachsen schon. Denn immer, wenn wir über 5 Grad haben, haben wir Vegetation“, erklärt Rudolf Schneichel, Kreisvorsitzender des Bauern- und Winzerverbands Mayen-Koblenz. Für die Pflanzen, die derzeit auf den Äckern wachsen, sieht der Landwirt kein Problem – außer es kommen noch richtige Kahlfröste. „Wenn wir jetzt Frost bekommen, hebt sich der Boden an. Er wäre nicht mehr so locker, und die Wurzeln könnten abreißen.“

Dass der Boden im Winter nicht gefroren ist, ist allerdings ein Nachteil für die Kartoffel- und Zuckerrübenäcker. Denn diese werden im Herbst gepflügt, damit Wasser in den Boden eindringen kann. „Wenn das Wasser gefriert, sprengt es die Kluten, also Bodenbrocken, und es entsteht ein lockerer Boden“, erklärt Schneichel. Dieser feine Boden wird für den Anbau von Zuckerrüben, Kartoffeln oder auch Mais benötigt. Bleibt er klumpig, geht das Saatgut in der Erde schlechter auf. Ein Gutes kann Schneichel dem frühlingshaften Winter jedoch abgewinnen: „Die Betriebe haben eine Menge Energie gespart.“ Denn Schweineställe oder Lagerräume für Kartoffeln müssten bei winterlichen Temperaturen beheizt werden.

Freud' und Leid der Winzer

Auch für die Winzer ist der warme Winter ein zweischneidiges Schwert: Positiv ist, dass keine Reben durch Winterfröste erfroren sind. „Mit dem Austrieb werden wir also gesunde Reben haben“, sagt Rolf Haxel, Präsident des Weinbauverbandes Mosel. Aber auch die Winzer fürchten späte Fröste im Frühjahr, die alle grünen Triebe wieder zerstören würden – keine schöne Vorstellung. Denn schließlich hat das seltsame Winterwetter schon die Eisweinernte in dieser Saison dahingerafft. „Für den Eiswein braucht man mindestens minus 7 Grad über eine Nacht hinweg“, erklärt Haxel. Die Minusgrade sind wichtig, da die Trauben gefroren auf die Kelter kommen müssen.

Doch der Frost blieb aus. „Daher gibt es dieses Jahr auch keinen Eiswein an der Mosel“, sagt Haxel. Und auch am Rhein gibt es deswegen keine Eisweinernte. Jetzt bleibt nichts anderes übrig, als auf vergangene Eisweinjahrgänge zurückzugreifen. Allerdings müssen Weinliebhaber nun mit einem Preisaufschlag rechnen. „Ich schätze, dass der Eiswein etwa um 20 Prozent teurer wird als sonst“, gibt Weinexperte Haxel seinen Tipp ab.

Im Garten treibt's aus

Nicht zuletzt machen sich die wenig winterlichen Temperaturen im heimischen Garten bemerkbar. „Es war einfach ein viel zu milder Winter, viele Pflanzen sind dieses Jahr früher im Austrieb“, weiß Werner Ollig, Leiter der Gartenakademie Rheinland-Pfalz. In geschützten Lagen blühen zum Teil schon die Kornelkirsche, Aprikosen- oder Mandelbäume. „Aber nur in den wärmsten Regionen – da sprechen wir nicht von Eifel oder Hunsrück“, sagt Ollig.

Wenn jetzt kein Winter mehr käme, könnte für die Pflanzen alles seinen gewohnten Gang gehen. „Die Erntezeit könnte sich um ein paar Tage vorverlegen“, sagt der Gartenexperte. Ein kaltes Frühjahr könnte das Wachstum dagegen nochmals verlangsamen. Und auch im Garten gilt: Kommt der Winter noch mal mit aller Härte, „kann es zu Schäden an den jungen Trieben kommen“, sagt Ollig. Wen das aktuelle Frühlingswetter in den Garten lockt, der kann es ab kommender Woche wagen, seine Salatpflänzchen zu setzen. „Man kann die Pflanzen raussetzen, aber nur mit einem Vlies zum Frostschutz“, rät Gartenexperte Ollig.

Cordula Sailer