Nürburg

Nach Einigung am Nürburgring: Mitarbeiter spüren eine riesige Erleichterung

Mindestens genauso erleichtert wie Ex-Ring-Manager Kai Richter (vorn) sind die Arbeitnehmer am Ring seit Dienstagnachmittag.
Mindestens genauso erleichtert wie Ex-Ring-Manager Kai Richter (vorn) sind die Arbeitnehmer am Ring seit Dienstagnachmittag. Foto: Thomas Frey

Für die Mitarbeiter des Nürburgrings war dieser Dienstagabend sicher einer der entspanntesten und angenehmsten seit mehr als einem Jahr. Eine Stunde dauerte die Infoveranstaltung im Lindner-Hotel. Dann war klar: das unendliche Gezerre, diese unerträgliche Hängepartie – endlich vorbei. Es gibt eine Einigung zwischen den Sanierern der insolventen Nürburgring GmbH (NG) und den ehemaligen privaten Ring-Managern Jörg Lindner und Kai Richter.

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Nürburg – Für die Mitarbeiter des Nürburgrings war dieser Dienstagabend sicher einer der entspanntesten und angenehmsten seit mehr als einem Jahr. Eine Stunde dauerte die Infoveranstaltung im Lindner-Hotel. Dann war klar: das unendliche Gezerre, diese unerträgliche Hängepartie – endlich vorbei. Es gibt eine Einigung zwischen den Sanierern der insolventen Nürburgring GmbH (NG) und den ehemaligen privaten Ring-Managern Jörg Lindner und Kai Richter.

Dabei hatte Sanierungsgeschäftsführer Thomas Schmidt die Nerven der gut 230 anwesenden Ring-Mitarbeiter zuvor noch ein wenig strapaziert. Um 16 Uhr hatte die Infoveranstaltung beginnen sollen – samt Verkündung des Vergleichs. Um kurz nach 16.30 Uhr dann steuerte der Sanierungsgeschäftsführer endlich auf den proppenvollen Saal zu. Um kurz vor der edelbraunen Holztür doch wieder umzudrehen. Zu viel für seine Assistentin: „Herr Schmidt, die warten alle nur noch auf Sie.“

Belegschaft wartete mit angespannten Nerven auf das Verkünden des Vergleichs

Aber der Pressevertreter am anderen Ende des Mobiltelefons hatte da noch ein paar Fragen zu den beiden verbreiteten Pressemitteilungen, die sehr unterschiedlich klingen, aber dasselbe beschreiben: den geschlossenen Vergleichsvertrag.

Doch die Ring-Mitarbeiter sind das Warten gewohnt, eine halbe Stunde mehr richtete da auch nichts mehr an. Ex-Ring-Manager Lindner vertrieb sich die Zeit damit, den letzten Pressevertreter aus dem Saal zu eskortieren: „Sorry, möchte ich nicht. Ist nicht öffentlich hier.“

Dabei hatten weder Lindner und Richter noch die Sanierer Thomas Schmidt und Jens Lieser große Geheimnisse zu verkünden. Eine ausartende Diskussion in hitziger Atmosphäre hatten sie eigentlich auch nicht fürchten müssen. Die Ring-Mitarbeiter stellten nicht einmal kritische Nachfragen. Heinz Hoffmann, Betriebsratsvorsitzender der ehemaligen Betreibergesellschaft Nürburgring Automotive GmbH (NAG), sagte: „Die Kollegen hatten etwa acht Fragen.“ Dabei sei es darum gegangen, wie man sich nun ab sofort am Telefon melden solle, wann es neue Visitenkarten gebe, wie das mit neuem Briefpapier und Schriftzug aussehe.

Bedrückende Situation beendet

Hoffmann weiter: „Alle Kollegen sind sehr erleichtert, dass diese äußerst bedrückende Situation nun endlich geklärt ist.“ Dass es nun wieder Planungssicherheit gebe, die man auch den Kunden vermitteln könne. Denn in den vergangenen Wochen und Monaten hatten einige Veranstalter und Zulieferer das Vertrauen in die Zahlungsfähigkeit der Ring-Betreibergesellschaft verloren.

Carsten Vogt, stellvertretender NG-Betriebsratsvorsitzender, sagte: „Endlich hat dieser unerträglich hohe psychische Druck ein Ende. Die Kollegen haben nun Gewissheit, wie es wann weitergeht.“ Es gebe nun wieder klare Voraussetzungen für Vermarktung und Vermietung für die Veranstaltungen im kommenden Jahr. Natürlich steht die große Unbekannte EU-Ausschreibung noch im Raum. Aber mit der werden sie sich am Ring an diesem Dienstagabend nicht mehr befasst haben.

Von unserem Redakteur Jan Lindner