London

London: Stadterneuerungskonzept – Osten der Stadt soll bei den Spielen gewinnen

Es sollen Spiele der Nachhaltigkeit werden. Und das nicht nur wegen der Klospülungen mit Regenwasser im olympischen Dorf. Für jede der Sportstätten gibt es einen Plan B. Das Olympiastadion wird verkleinert und nach den Spielen zur Heimat des Fußballklubs West Ham United.

Lesezeit: 1 Minute
Anzeige

London. Es sollen Spiele der Nachhaltigkeit werden. Und das nicht nur wegen der Klospülungen mit Regenwasser im olympischen Dorf. Für jede der Sportstätten gibt es einen Plan B.

Das Olympiastadion wird verkleinert und nach den Spielen zur Heimat des Fußballklubs West Ham United. Die Basketballhalle verschwindet und soll im Ausland wiederaufgebaut werden. Die Schwimmhalle soll Schulen und Freizeitsportler dienen.

Vor allem soll der Olympiapark im „vergessenen“ Londoner Osten Herzstück des Stadterneuerungsprogramms sein. London hatte seinen Ostteil jahrzehntelang vernachlässigt. Im Stadtteil Newham, wo der Großteil des Olympiaparks liegt, ist die Beschäftigungsrate die niedrigste in London. „Mit jeder Haltestelle zwischen der City und uns hier fällt die Lebenserwartung um zwei Jahre“, sagt Sir Robin Wales, Bürgermeister von Newham. Die Sportstätten stehen dort, wo früher stinkende Industrieschlote und Schlachthäuser Schmutz verbreiteten. Dazu kommen 8000 neue Wohnungen, ein städtisches Naherholungsgebiet und das größte Einkaufszentrum Europas. Allein im neuen Einkaufs- und Bürokomplex sollen 20 000 Jobs entstehen.

Dennoch findet nicht jeder die Arbeit des Organisationskomitees Locog und der Olympic Delivery Authority (ODA) gut. Bürgermeister Wales kämpft in seinem Stadtteil gegen Gewalt, Arbeitslosigkeit und Drogen. London erhielt die Spiele auch wegen des Programms „Ost-London“. „10 000 Arbeiter sind auf dem Olympiapark tätig, ein Drittel kommt aus der Region, 10 Prozent waren vorher arbeitslos“, behauptet Jerome Frost von der ODA. „Schlicht falsch, sagt Bürgermeister Wales. Die meisten Arbeiter hätten zwar eine Adresse im Londoner Osten, in Wirklichkeit kämen fast alle aus dem Norden Englands oder Osteuropa.