„Kein Brett vorm Kopf“: Zitate zum Prozessauftakt im Fall Deubel/Nürburgring

„Ich habe doch kein Brett vor dem Kopf.“

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„Ich habe doch kein Brett vor dem Kopf.“

Ex-Finanzminister Ingolf Deubel auf die Frage, ob er auf Fotos wirklich sein Gesicht unkenntlich gemacht haben will. Das Gericht hatte alle Fotografen auf den Wunsch der Angeklagten hingewiesen. Dass Deubel ein Brett vor dem Kopf hat, hatte bis zum Nürburgring-Debakel auch wirklich niemand auf der Rechnung. Jetzt muss er erklären, warum er in diesem Spezialfall so gescheitert ist und er sich allein die Schuld dafür gibt.

„Zu gut, um wahr zu sein.“

Solche Formulierungen aus der Anklageschrift wollte der Anwalt des Ex-Ring-Finanzchefs Hans-Jürgen Lippelt, Jürgen Wissing (Düsseldorf), verhindern, weil die Schöffen damit beeinflusst würden. Damit zitierte die Staatsanwaltschaft Vermerke von Finanzbeamten, die vor einem – letztlich gescheiterten – Finanzierungskonstrukt warnten. Es galt gegenüber banküblichen Konditionen als so günstig fürs Land, dass mit einem Vorteil von 33 Millionen Euro wohl noch Schenkungsteuer anfallen könnte. Das Landgericht ließ diese Wertung, dass auf dem Markt wohl niemand etwas zu verschenken hat, aber zu.

„Die private Finanzierung des Projekts ist gesichert. Dieses Ziel ist nach komplizierten Verhandlungen erreicht worden.“

Am 16. Juni 2009 erhielt Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) von seinem damaligen Finanzminister Ingolf Deubel die Meldung über den lang ersehnten Durchbruch bei der Suche nach privaten Geldgebern für das Ring-Projekt. Es entpuppte sich als reines Wunschdenken.