Hat Rheinland-Pfalz deutschlandweit die wenigsten Polizisten?

Einsatz am „Rosensonntagszug“ im Zentrum von Koblenz: Polizeihauptkommissar Lothar Rink (48, rechts) kontrollierte den Alkoholkonsum junger Narren, beschlagnahmte Schnaps, Zigaretten und Feuerzeuge. Unterstützt wurde er von Kollegin Jessica Frickel (20) sowie den Ordnungsamtsmitarbeitern Mario Weyand (35, links) und Björn Bossing (34). Foto: Sascha Ditscher
Einsatz am „Rosensonntagszug“ im Zentrum von Koblenz: Polizeihauptkommissar Lothar Rink (48, rechts) kontrollierte den Alkoholkonsum junger Narren, beschlagnahmte Schnaps, Zigaretten und Feuerzeuge. Unterstützt wurde er von Kollegin Jessica Frickel (20) sowie den Ordnungsamtsmitarbeitern Mario Weyand (35, links) und Björn Bossing (34). Foto: Sascha Ditscher

Rheinland-Pfalz hat die wenigsten Polizisten in Deutschland – keine Landespolizei ist schwächer besetzt: Dieses Ergebnis einer Studie der „Rheinischen Post“ sorgte Anfang 2016 bundesweit für Aufsehen.

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Die AfD und die Freien Wähler griffen es auf, um die Politik der rot-grünen Landesregierung zu kritisieren. Laut der Studie hatte das Land 2015 8985 Polizisten, was einer Polizeidichte von 224 pro 100.000 Einwohner entspricht. Es belegt damit im Vergleich mit den anderen Bundesländern den letzten (16.) Platz. Auf Platz 1 liegt Berlin mit 473 Polizisten pro 100.000 Einwohner, auf den Plätzen zwei bis fünf folgen Hamburg (437), Bremen (418), Mecklenburg-Vorpommern (366) und Brandenburg (328). Die „Rheinische Post“ stützt sich im Fall von Rheinland-Pfalz auf die Datenbank Statista. Das Innenministerium in Mainz beziffert die Zahl der rheinland-pfälzischen Polizisten im Jahr 2015 sogar auf lediglich 8972 (Schutzpolizei: 7258, Kriminalpolizei: 1714). Bei den Zahlen handelt es sich um Vollzeitäquivalente. Sie geben an, wie viele Vollzeitstellen sich rechnerisch bei einer gemischten Personalbelegung mit Teilzeitbeschäftigten ergeben (Beispiel: zwei 50-Prozent-Teilzeitbeschäftige bilden ein Vollzeitäquivalent). Das Innenministerium hält die ganze Studie aber für unbrauchbar. Dessen Sprecher Marco Pecht sagt: Die Polizeidichte kann nicht das einzige Instrument zur Analyse von Personalstärke sein. Es müssten unter anderem auch die Zahl der Unfälle und Straftaten berücksichtigt werden. Eine Studie, die dies tut, ist Pecht nicht bekannt. Die Deutsche Polizeigewerkschaft und die Gewerkschaft der Polizei räumen ein, dass die Polizeidichte als Analyseinstrument Schwächen hat. Aber: Es gibt kein anderes.

haw