Hackerangriffe häufen sich – EU will gegensteuern
Am vergangenen Montag nun wurden Teile der Verwaltung des Landschaftsverbands Rheinland teilweise lahmgelegt. 12.000 Arbeitsplätze dieser großen Kommunalverwaltung in Nordrhein-Westfalen waren nicht nutzbar. Und am Mittwoch legte eine unbekannte Software stundenlang die Computer des nordrhein-westfälischen Innenministeriums lahm. Die Mitarbeiter des Ministeriums konnten nur eingeschränkt arbeiten und waren nur noch telefonisch zu erreichen.
Meldepflicht bei Angriffen
Ein neues EU-Cybergesetz soll nun für mehr Sicherheit sorgen. Es verpflichtet Firmen wie Strom- und Wasserkonzerne, Bahnen, Fluglinien, Banken und Krankenhausbetreiber dazu, bestimmte Sicherheitsmaßnahmen umzusetzen und schwere Hackerangriffe auf ihre Systeme zu melden. Andernfalls drohen Strafen.
Die EU-Staaten verpflichten sich, mehr in Hard- und Software zu investieren, um zum Beispiel Energie- und Wassernetze vor Hackerangriffen zu sichern. „Das Internet kennt keine Grenzen – ein Problem in einem Land kann eine Kettenreaktion im Rest Europas auslösen“, sagte der zuständige EU-Kommissionsvize Andrus Ansip.
IT-Sicherheitsgesetz in Deutschland bereits in Kraft
Die EU-Kommission hatte das Gesetz schon 2013 vorgeschlagen. EU-Digitalkommissar Günther Oettinger nannte die Vereinbarung einen „wichtigen Schritt, um die Widerstandsfähigkeit unserer Netzwerke und Informationssysteme zu verbessern.“ Die EU-Staaten haben nun rund zwei Jahre Zeit, die Vorgaben in nationales Recht umzusetzen. In Deutschland trat in diesem Sinne bereits Ende Juli das IT-Sicherheitsgesetz in Kraft. Allerdings fehlt es noch an wichtigen Durchführungsbestimmungen.
dpa/jo