Griechenland und die Schuldenkrise

Griechenland steckt seit Jahren in der Schuldenfalle. In Folge der globalen Wirtschaftskrise 2008/09 nahm die Staatsverschuldung zu, leere Kassen zwangen zu Sparmaßnahmen:

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März 2010: Das Parlament in Athen billigt ein erstes Sparprogramm. Die Euro-Staaten sagen ein erstes Hilfspaket unter Beteiligung des Internationalen Währungsfonds (IWF) zu.

Oktober 2011: Ein zweites Rettungspaket wird beschlossen: Griechenlands private Gläubiger sollen freiwillig einem Schuldenschnitt von 50 Prozent zustimmen.

Februar/März 2012: Das griechische Parlament stimmt einem weiteren Sparpaket zu, das auf Druck der Geldgeber mehrfach verschärft wird.

November: Athen billigt abermals ein Sparpaket als Voraussetzung für weitere Hilfen. Ein drittes Rettungspaket ist im Gespräch.

Juli 2013: Und wieder muss Athen neuen Sparmaßnahmen zustimmen. Sie sehen unter anderem die Entlassung von 15 000 Staatsbediensteten vor.

Januar 2015: Die Linkspartei Syriza unter Alexis Tsipras gewinnt die Parlamentswahl. Seine Popularität verdankt er der Ablehnung des vereinbarten Sparkurses.

Februar: Die Euro-Finanzminister verlängern das – bereits einmal verlängerte – Hilfsprogramm von Ende Februar bis Ende Juni 2015.

März: Athen legt eine Liste mit Reformen vor, die pro Jahr 3 Milliarden Euro einbringen sollen. Die internationalen Geldgeber halten die Liste für unzureichend und verlangen Nachbesserungen.

Juni: Vor dem entscheidenden Treffen der Euro-Gruppe kündigt Tsipras ein Referendum über die Sparvorschläge der Gläubiger an und wirbt für ein negatives Votum. Die Euro-Finanzminister erklären die Verhandlungen für gescheitert. Kurz vor dem Auslaufen des zweiten Hilfspakets bittet Athen um ein drittes Hilfsprogramm unter dem Euro-Rettungsschirm ESM.

Juli: Beim Referendum lehnen die Griechen die Forderungen der Geldgeber ab. Finanzminister Gianis Varoufakis tritt zurück. Athen legt eine neue Reformliste vor. Ein Krisengipfel in Brüssel kann den Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone in letzter Minute verhindern.

August: In den Verhandlungen über weitere Finanzhilfen von bis zu 86 Milliarden Euro erzielen Athen und seine Gläubiger eine Grundsatzeinigung. Nur mithilfe der Opposition bringt Tsipras die Sparauflagen durchs Parlament. Ende August tritt er zurück und ebnet den Weg für Neuwahlen, die er im September gewinnt.

Oktober: Athen hebt Steuerprivilegien auf mehreren Inseln in der Ägäis auf. Das Parlament billigt ein weiteres Sparpaket, das neue Steuern und eine Erhöhung des Rentenalters vorsieht.

November: Das Parlament verabschiedet ein neues Sparprogramm, Athen erhält weitere Milliarden aus dem Euro-Rettungsschirm ESM. Tausende protestieren gegen die Sparpolitik, Streiks lähmen das Land.

Dezember: Ein weiteres Reformpaket findet eine knappe Mehrheit. Daraufhin fließt weiteres Geld aus Brüssel.

Januar 2016: Die Euro-Gruppe lobt den griechischen Entwurf für eine Rentenreform. Proteste und Streiks weiten sich aus.