Die Mittelrheinbrücke

13. November 1969: Nach Auskunft des Bundesverkehrsministeriums sollen 14 neue Rheinbrücken gebaut werden – darunter eine bei Sankt Goarshausen.

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1971: Eine Mittelrheinbrücke liegt in Dringlichkeitsstufe III des Bedarfsplans für die Bundesfernstraßen.

2. April 1979: Der Stadtrat von Sankt Goar erwägt eine Untertunnelung des Rheins als eine Querungsmöglichkeit.

Januar 1980: Das Bundesverkehrsministerium sieht keine Notwendigkeit für eine Querung.

1981: Im Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen findet sich keine Rheinquerung mehr. Verschiedene Gruppierungen fordern die Brücke.

22. November 1987: Die Landesregierung hält eine Rheinbrücke im Raum Bingen/Ingelheim für wünschenswert.

5. September 2001: Die IHK Koblenz stellt eine Studie der Fachhochschule Koblenz zur Rheinquerung mit Brückenentwürfen vor.

Februar 2005: Ein Wirtschaftlichkeitsgutachten zur Rheinbrücke geht von 40 Millionen Euro Gesamtkosten aus.

Anfang Oktober 2005: Staatssekretär Roland Härtel (SPD) führt bei der Unesco in Paris Sondierungsgespräche zur Brückenfrage.

22. Januar 2008: Der „Internationale Rat für Denkmalpflege“ (Icomos) rät abermals von einer Rheinbrücke ab und regt den Ausbau der Fährverbindungen an.

6. Juli 2008: Die Unesco vertagt in Quebec (Kanada) eine Entscheidung zur Brücke und verlangt vom Land eine Umweltverträglichkeitsprüfung sowie eine Verkehrsanalyse.

27. Februar 2009: Die vom Land durchgeführte Untersuchung der Brückenfolgen für Natur, Mensch und Verkehr wird abgeschlossen.

28. Juni 2009: Das Welterbekomitee der Unesco verschiebt in Spanien seine Entscheidung über den Brückenbau auf 2010.

29. Juli 2010: Grünes Licht für die Mittelrheinbrücke auf der Jahrestagung der Unesco in Brasilia/Brasilien. Das Land darf mit der Brückenplanung beginnen.

2. Mai 2011: Die neue rot-grüne Landesregierung beschließt das Aus für die Mittelrheinbrücke. Dafür soll bis 2016 der Fährbetrieb ausgeweitet werden.

15. Oktober 2012: Sieben Wirtschaftsverbände aus dem Norden des Landes schreiben einen Brandbrief an die grüne Ministerin Lemke und fordern sie auf, eine Brücke nicht länger abzulehnen.

12. Februar 2014: Innenminister Roger Lewentz (SPD) hält eine Rheinbrücke für unverzichtbar.

20. Oktober 2014: Die Zwischenbilanz der am 1. April 2012 gestarteten Fährzeitenverlängerung zwischen Sankt Goar und Sankt Goarshausen fällt mager aus. Im Durchschnitt nutzten im stärksten Monat April (2013) nicht mal 18 Autos pro Tag die ausgeweiteten Fährzeiten.

2. Oktober 2016: SPD-Mittelrheinkonferenz in Kaub (Rhein-Lahn-Kreis). Innenminister Lewentz und SPD-Fraktionsvorsitzender Alexander Schweitzer melden den Start zur Planung einer Mittelrheinbrücke. Binnen zehn Jahren soll sie entstehen.

11. November 2016: Rhein-Hunsrück-Landrat Marlon Bröhr (CDU) lehnt eine 100.000-Euro-Beteiligung des Rhein-Hunsrück-Kreises an einem Raumordnungsverfahren ab.

30. November 2016: Bei einem Gespräch der Landräte mit Wirtschaftsminister Volker Wissing (FDP) eskaliert der Brückenstreit. Landrat Bröhr lehnt eine Beteiligung des Rhein-Hunsrück-Kreises am Raumordnungsverfahren ab und fordert eine Förderzusage vom Land.

10. Januar 2017: Der Rhein-Lahn-Kreis beschließt den Start des Raumordnungsverfahrens.

31. Januar 2017: Bröhr legt ein Rechtsgutachten vor, demzufolge die Brücke „kein kommunales Projekt sein darf“. fwg