Aleppo, Sarajevo, Guernica: Das Leiden in drei Städten

Ist der historische Vergleich von Aleppo mit Sarajevo und Guernica angebracht? Ein Blick auf die drei Orte von Kampfhandlungen:

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Aleppo ist die am heftigsten umkämpfte Stadt in dem seit mehr als fünf Jahren tobenden Krieg in Syrien. Als neben Damaskus größte Stadt des Landes hat sie im Bürgerkrieg einen hohen strategischen und symbolischen Wert. Die Altstadt mit ihrer Zitadelle gehört zum Unesco-Weltkulturerbe, ist aber durch Luftangriffe mittlerweile weitgehend zerstört. Vor dem Bürgerkrieg war Aleppo die Handelsmetropole im Norden Syriens. Einst lebten dort mehr als zwei Millionen Menschen.

Sarajevo, Hauptstadt Bosnien-Herzegowinas, steht für die längste Belagerung einer Stadt im 20. Jahrhundert. Der Bürgerkrieg war nach der Unabhängigkeitserklärung der früheren jugoslawischen Teilrepublik 1992 ausgebrochen. Serben riegelten Sarajevo fast vier Jahre lang von der Außenwelt ab und beschossen es von den umliegenden Bergen aus. Der Beschuss des Marktplatzes von Markale mit Dutzenden Toten im August 1995 löste schließlich Nato-Angriffe auf die serbischen Belagerer aus – der Anfang vom Ende der Blockade.

Guernica ging als erste Stadt Europas in die Geschichte ein, deren Zivilbevölkerung die Schrecken des modernen Krieges durch ein systematisches Bombardement aus der Luft erleiden musste. Die Flugzeuge der deutschen „Legion Condor“ legten die Kleinstadt am 26. April 1937 in Schutt und Asche. Die Zahl der Opfer konnte nie genau festgestellt werden, weil auch Tausende Flüchtlinge dort lebten. Das Naziregime hatte die „Legion Condor“ nach Spanien geschickt, um den späteren Diktator Francisco Franco im Bürgerkrieg zu unterstützen.