Berlin

Ärzte beantworten die Fragen unserer Leser – 70 Prozent der Schlaganfälle sind vermeidbar

Der Schlaganfall schlägt tatsächlich wie der Blitz aus heiterem Himmel ein – Jahr für Jahr in Deutschland bei rund 270.000 Menschen. In Rheinland-Pfalz gab es 2015 laut Techniker Krankenkasse 15 742 Schlaganfallpatienten in Kliniken. Mehr als ein Drittel von ihnen sterben unmittelbar oder innerhalb eines Jahres. Das Gros der Überlebenden bleibt dauerhaft behindert und ist auf Hilfe angewiesen: Rund eine Million Menschen leben hierzulande mit den Folgen eines Hirnschlags.

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Dabei sind die Chancen gut, einen Schlaganfall zu verhindern: Wer seine Risikofaktoren kennt, regelmäßig überprüfen lässt und sie positiv beeinflusst, senkt sein Schlaganfallrisiko erheblich. 70 Prozent der Schlaganfälle sind laut Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe vermeidbar. Der Schlüssel liegt im Verständnis für seine Entstehung. Mediziner unterscheiden zwei Formen des Schlaganfalls: den Hirninfarkt als Folge eines Gefäßverschlusses und die Hirnblutung als Folge eines geplatzten Blutgefäßes im Gehirn. Beiden gemeinsam ist, dass es zu einem Sauerstoffmangel im Gehirn kommt – und damit zum Ausfall der Steuerung von Organen und Körperfunktionen. Meist ist mit dem Begriff Schlaganfall der Hirninfarkt gemeint, denn bei rund 80 Prozent der Betroffenen kommt es zu einer Verstopfung eines Blutgefäßes durch ein Blutgerinnsel.

Dr. Jan Lokies

Dr. Rüdiger Buschfort

Dr. Bettina Begerow

Prof. Dr. Schäbitz

Dr. Christoph Kley

PD Dr. Elmar Busch

Doch wie entsteht ein Blutgerinnsel? Bluthochdruck, Diabetes und Faktoren wie Rauchen, Bewegungsmangel, Alkohol und eine fett- und salzreiche Ernährung fördern das Entstehen von Ablagerungen in Blutgefäßen. Bei der Arteriosklerose wird die Innenwand der Blutgefäße immer rauer und enger, Bestandteile des Bluts bleiben haften und bilden Blutgerinnsel. Wird ein solcher Thrombus vom Blutstrom mitgespült, kann er in kleinere Gefäße geschwemmt werden und diese verstopfen. Ein weiteres Risiko besteht im Vorhofflimmern, wovon 1,8 Millionen Deutsche betroffen sind. Durch eine Herzrhythmusstörung können sich Blutgerinnsel bilden, die zum Gefäßverschluss führen können.

Am Donnerstag, 12. Mai, beantworten von 15 bis 18 Uhr mehrere Experten Ihre Fragen zum Thema Schlaganfall: Sportwissenschaftlerin Dr. Bettina Begerow, Präventionsexpertin bei der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe; Dr. Jan Lokies, Facharzt für Kardiologie und innere Medizin in Berlin, Experte der Initiative „Schlaganfallvorsorge – Bei Vorhofflimmern handeln“; Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Schäbitz, Facharzt für Neurologie, Chefarzt der Klinik für Neurologie, Evangelisches Krankenhaus Bielefeld; Dr. Christoph Kley, Facharzt für Neurologie und Geriatrie, Chefarzt der Abteilung Neurologie am St. Johannes Krankenhaus Troisdorf; PD Dr. Elmar Busch, Facharzt für Neurologie, Chefarzt der Klinik für Neurologie und klinische Neurophysiologie am St. Josef Krankenhaus Moers; Dr. Rüdiger Buschfort, Facharzt für Neurologie, Geriatrie und Rehabilitationswesen Chefarzt der Neurologischen Abteilung, Aatalklinik Bad Wünnenberg.

Sie erreichen die Experten unter der kostenfreien Telefonnummer: 0800/533 22 11