Vor 70 Jahren befreit: Lässt sich Auschwitz vergessen?
Einen regelrechten Schlussstrich wollen der Umfrage zufolge 58 Prozent der Befragten ziehen. Bei den 40- bis 49-Jährigen ist es jeder Zweite, bei den über 60-Jährigen sind es 61 Prozent. In Israel wollen nur 22 Prozent mit der Vergangenheit abschließen.
Kein Ende des Erinnerns
Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) warnt vor einem Ende des Erinnerns. „Es bleibt die Pflicht der Eltern, ihren Kindern zu vermitteln, dass es keinen Schlussstrich geben kann“, sagte er. „Wir können uns glücklich schätzen, dass wir nach den Untaten des Dritten Reiches, nach 70 Millionen Toten im Zweiten Weltkrieg und sechs Millionen ermordeten Juden, im Kreis der Völkergemeinschaft wieder aufgenommen worden sind, auch heute noch.“ Der 27. Januar sei „für Deutschland ein Tag der Schande“. Am 27. Januar 1945 hatte die Rote Armee Überlebende des nationalsozialistischen Vernichtungslagers befreit.