Ursula Samary über die E-Mail: Leben am Limit

Das Kompliment vorweg: Das Internet ist für mich seit Gutenbergs Buchdruck und Bells Telefon die genialste Erfindung. Kenne ja noch das Fax (einst Moderne), im Ausland noch den Weg zur Botschaft, um per Fernschreiber (wirklich Historie) die Redaktion zu erreichen.

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Wie elektrisierte es da, plötzlich per Laptop und Handy die Texte rasant zu übertragen! Und heute? E-Mail-Fluten überrollen uns, mit echten, falschen und total überflüssigen Botschaften, mit bunten Fotos, die unbestellt das Postfach verstopfen. Wer's Pling-Pling ignoriert, den Wust nicht sofort sortiert, hat schon verloren. Dann steckt die eigene Mail im Stau, ist die Sendekapazität wieder am Limit. Da rettet immer noch das Telefon – wie bei der Suche nach der spannenden Botschaft hinter der Mail. Da ist man auch im Netz, aber im Gespräch mittendrin, hört Fakten, wirklich wichtige Nachrichten, auch mit Zwischentönen. Aber dann droht, pling, schon das nächste verfluchte Limit.