Schlagabtausch: Soll Cannabis legalisiert werden?

Rund zwei Millionen Menschen in Deutschland greifen zu Cannabisprodukten. Das Verbot der sogenannten weichen Droge wird in Deutschland kontrovers diskutiert. Immer mehr Parteien fordern eine Liberalisierung des Gesetzes, die Regierungsparteien sind dagegen.
Rund zwei Millionen Menschen in Deutschland greifen zu Cannabisprodukten. Das Verbot der sogenannten weichen Droge wird in Deutschland kontrovers diskutiert. Immer mehr Parteien fordern eine Liberalisierung des Gesetzes, die Regierungsparteien sind dagegen. Foto: Fotolia

Ist Marihuana ein harmloses Rauschmittel? Würde eine Legalisierung der Droge zu mehr Konsum und Problemen führen? Nein, meint Wissenschaftler Bernd Werse. Er fordert einen liberaleren Umgang. Die Drogenbeauftragte Sabine May ist dagegen. Sie hält am Verbot fest, weil sie eine Verharmlosung der Droge befürchtet. Wissenschaftler Bernd Werse plädiert für Entkriminalisierung – Drogenbeauftragte Sabine May befürchtet mehr Konsum bei Jüngeren.

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In Deutschland ist Cannabis die am häufigsten konsumierte illegale Substanz. Laut Jahresbericht der deutschen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht konsumieren vor allem junge erwachsene Männer überdurchschnittlich oft diese Substanz. „Als besondere Risikogruppe wurden zudem Studierende identifiziert“, heißt es in der Studie.

Bei der Mehrzahl derjenigen, die die Droge einmal ausprobiert haben, bleibt es beim Probierkonsum, heißt es in dem Bericht. 600.000 Menschen weisen einen missbräuchlichen oder abhängigen Cannabiskonsum auf. Etwa 0,5 Prozent der Deutschen gelten als cannabisabhängig. Nach Zahlen des Drogenberichts 2015 sterben jedes Jahr 74 000 Menschen an den Folgen des Alkoholkonsums. 9,5 Millionen Menschen konsumieren riskant viel davon. Rund 24,5 Prozent der Erwachsenen in Deutschland rauchen – bei den Kindern und Jugendlichen sind es 9,7 Prozent. Medikamentenabhängig sind rund 2,3 Millionen Menschen in der Bundesrepublik.