Europa versteckt sich hinter IWF: Detlef Drewes zur Rolle des IWF in der Euro-Krise

Europa braucht den IWF nicht. Dass die Bundeskanzlerin dennoch im Bundestag für eine Beteiligung des Internationalen Währungsfonds eintreten wird, ist verständlich.

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Detlef Drewes kommentiert

Den Experten der 188 Mitgliedstaaten eilt der Ruf voraus, viel Erfahrung im Krisenmanagement zu haben. Wenn das der Fall sein sollte, müsste man sich allerdings über die Fehler bei der Griechenland-Sanierung wundern. Trotzdem genießt der Fonds den Ruf als knallharter Verhandler, der Reformen als Gegenleistung für Geld durchsetzen kann – anders als die Europäer, die mit Athen immer auch als Partner umgehen müssen. Also versteckt man sich hinter dem IWF und übernimmt dessen Linie, wohl wissend, dass diese bisher keine Verbesserung der Situation gebracht hat. Die jetzige Forderung nach einem Schuldenschnitt ist sogar der Gipfel der Unehrlichkeit, weil man in Washington von anderen fordert, was man selbst aufgrund der eigenen Statuten nicht zusagen darf.

E-Mail an: detlef.drewes@rhein-zeitung.net