Kommentar zur seltenen Offenheit eines Landespolitikers: Sympathisch ehrlich

Dietmar Brück kommentiert.
Dietmar Brück kommentiert. Foto: Jens Weber

Eigentlich keine große Sache. Ein Flughafen wird verkauft. Der Käufer gibt Rätsel auf, weil ihn kaum einer kennt, sein Geschäftsmodell diffus bleibt und weil er aus freien Stücken viel Geld in ein hoch defizitäres Unternehmen steckt.

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Dietmar Brück kommentiert

Dem FDP-Politiker Marco Weber ist nicht wohl dabei, neu im Amte bereits eine derart weitreichende Verkaufsentscheidung mitzutragen. Und er traut sich zu sagen, dass die SPD besagten Flughafen Hahn in zehn Jahren versemmelt, sprich: gegen die Wand gefahren habe.

Das war mutig, klar und ehrlich. Doch darf man in der Politik überhaupt noch so ehrlich sein? Taktisch betrachtet, könnte man es als Fehler bezeichnen, dass der FDP-Abgeordnete seinem Koalitionspartner SPD derart wuchtig an den Karren fuhr. Doch in menschlicher Hinsicht wirkte Webers Bekenntnis authentisch und sympathisch. Endlich mal jemand, der auf Sprachregelungen pfeift und sagt, was er denkt. Mehr davon!

E-Mail an: dietmar.brueck@rhein-zeitung.net