App des Monats September 2013: So behält Frau den Zyklus im Blick

Die Vermessung des menschlichen Körpers durch Apps hat in den vergangenen Jahren beachtliche Ausmaße angenommen. Per App kontrollieren wir, wie viele Kalorien die Pizza hat, die wir uns in der Mittagspause reinziehen, wie viele Schritte wir beim Weg von der Couch zum Kühlschrank zurücklegen und wie sich unser Blutdruck über die Wochen verändert. Dass da der weibliche Körper nicht lange außen vor bleibt, ist klar!

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Von unserer Redakteurin Martina Koch

Es gibt eine Vielzahl von Apps, die sich mit dem Hormonzyklus der Frau beschäftigen. Die App „Period Tracker“ bietet Android-Nutzerinnen eine optisch ansprechende Möglichkeit, den Überblick über den eigenen Zyklus zu behalten.

So funktioniert es: Der Period Tracker ist in erster Linie ein Kalender, in den Frau zu Beginn mit einem Klick das Startdatum der letzten Periode einträgt. Wird die App drei Monate hintereinander mit Daten gefüttert, beginnt sie selbstständig je nach durchschnittlicher Zykluslänge, den Starttermin der nächsten Periode zu berechnen. Basierend auf den Daten der Nutzerin, zeigt sie außerdem auch gleich den Eisprung und die fruchtbaren Tage an.

Übellaunig, frustriert, gereizt? Einige Frauen fühlen sich in bestimmten Phasen des Zyklus nicht besonders wohl – weil sie körperliche Beschwerden haben oder sich einfach dünnhäutiger fühlen. Daran wird auch der Period Tracker nichts ändern. Dafür bietet er aber hübsche kleine Symbole für alle erdenklichen Stimmungslagen und Beschwerden, die sich antippen und im Profil speichern lassen. Im Verlauf der Wochen und Monate lässt sich dann überprüfen, ob bestimmte Symptome immer wieder auftreten – und vielleicht doch besser mit einem Arzt abgeklärt werden sollten.

Und was bringt das Ganze? Wichtig ist es, vorab erst einmal zu sagen, was das Ganze nicht bringt: Die App ist ausdrücklich nicht zur Vermeidung einer Schwangerschaft geeignet. Wer denkt, Verhütungsmittel in Zukunft nur noch dann nutzen zu müssen, wenn der Period Tracker fruchtbare Tage anzeigt, muss auf Überraschungen gefasst sein. Der Hormonzyklus jeder Nutzerin tickt anders – und unter Umständen nicht synchron mit der App. Seine Stärke hat der Period Tracker als Gedächtnisstütze: Nach einigen Monaten berechnet die App zuverlässig den Starttermin für die nächste Monatsblutung. Für den Besuch beim Frauenarzt lassen sich die Daten zudem an eine E-Mail-Adresse exportieren.

Optik für Mädchen: Der Period Tracker ist sehr übersichtlich und liebevoll gestaltet: Hier flattern Schmetterlinge und Vögel, warme Pastelltöne überwiegen. Das ist überaus nett anzuschauen, aber auch sehr brav und niedlich. Ich würde mir für die nächste Version als Optik irgendwas mit Star Wars wünschen. Oder mit Batman.

Manko: Die ursprüngliche App ist englischsprachig, über die Einstellungen lassen sich andere Sprachen, unter anderem Deutsch, auswählen. Die Übersetzung ist allerdings recht rustikal geraten. Unter dem Symbol, das die fruchtbaren Tage anzeigt, stand in der ersten deutschen Version etwa „Trächtigkeit“, was von der Begriffswahl her nicht nur eigen, sondern auch sachlich falsch ist. Wenn irgendwie möglich, ist die englische Standardeinstellung die bessere Wahl.

Preis: Die App gibt es als kostenlose Version mit Werbeeinblendungen im Google Playstore. Wer keine Werbung mag, kann die App für 1,54 Euro käuflich erwerben.

  • Eine App (Von Application, dem englischen Wort für Anwendung) ist ein Programm für Smartphones oder Tablet-Computer. Die Vielfalt der Programme reicht von kleinen Helferlein bis hin zu Spielen mit Suchtpotenzial. Unsere Redakteure Martina Koch und Andreas Jöckel testen monatlich Apps für iPhone und Android im Wechsel und stellen sie auf dieser Seite vor.