Bremen/Bielefeld

Studentin Julia Engelmann: Landet mit Poetry-Slam-Beitrag Internet-Hit

Social-Media-Phänomen: Wer in den vergangenen Tagen im Netz gesurft ist, wurde bestimmt auf Julia Engelmann gestoßen. Ein Anti-Lethargie-Aufruf der Studentin bei einem Poetry Slam ist zum Klick-Hit geworden.
Social-Media-Phänomen: Wer in den vergangenen Tagen im Netz gesurft ist, wurde bestimmt auf Julia Engelmann gestoßen. Ein Anti-Lethargie-Aufruf der Studentin bei einem Poetry Slam ist zum Klick-Hit geworden. Foto: dpa

Social-Media-Phänomen: Wer in den vergangenen Tagen im Netz gesurft ist, wurde bestimmt auf Julia Engelmann gestoßen. Ein Anti-Lethargie-Aufruf der Studentin bei einem Poetry Slam ist zum Klick-Hit geworden.

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Hunderttausende sind begeistert: Mit einem Aufruf gegen Trägheit hat die Bremer Studentin Julia Engelmann einen Internet-Hit gelandet. Ein YouTube-Video, das die frühere RTL-Soap-Darstellerin („Alles was zählt“) bei einem Poetry Slam, also Dichterwettstreit, im Mai an der Universität Bielefeld zeigt, wurde bis Montagnachmittag etwa 2,5 Millionen Mal angesehen. „Julia ist überwältigt von der Resonanz“, teilte ihre Mutter Bea Engelmann am Montag mit. „Im Moment reflektiert sie ihren Internet-Erfolg und kommt auf Presse-Anfragen zu gegebener Zeit zurück.“

In dem Klick-Hit, der sich an dem Song „One day/Reckoning Song“ von Asaf Avidan orientiert, heißt es: „Unsere Zeit, die geht vorbei. Das wird sowieso passieren. Und bis dahin sind wir frei und es gibt nichts zu verlieren.“ So zitiert Engelmann auch die Zeile „Eines Tages, Baby, werden wir alt sein, oh Baby, werden wir alt sein, und an all die Geschichten denken, die wir hätten erzählen können.“

Die Studentin beschreibt sehr eindrücklich, wie sie es versäumt, Vorhaben in die Tat umzusetzen. „Ich würd' gern so vieles tun, meine Liste ist so lang, aber ich werd' eh nie alles schaffen, also fang ich gar nicht an.“ Da es ihrem „Baby“ genauso geht, resümiert sie: „Unser Leben ist ein Wartezimmer. Niemand ruft uns auf.“

Am Ende kommt Engelmann zu dem Schluss: „Das Leben, das wir führen wollen, das können wir selber wählen. Also, los, schreiben wir Geschichten, die wir später gern erzählen. Und eines Tages, Baby, werden wir alt sein, oh Baby, werden wir alt sein und an all die Geschichten denken, die für immer unsere sind.“

Für alle, die Julia Engelmanns durch die Decke gegangenes Youtube-Video aus Bielefeld noch nicht gesehen haben, hier ist es.

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Es gab auch einige, denen ist die Studentin Julia Engelmann mit ihrem Slam-Beiträgen gehörig auf die Nerven gegangen.

Da wurde dann mal eben eine 10-Sekunden-Version kreiert.

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Oder Jan Böhmermann. Hier ist seine Reaktion, die sich auch binnen kürzester Zeit durchs Netz teilte.

Die Jan Böhmermann Variante

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Und auch die Redaktion der Mädchenmannschaft macht sich Gedanken über die Gedanken von Julia Engelmann. Sie kommen zu dem Schluss, dass die Studentin eigentlich nichts Neues erzählt. Sie kritisieren die Dummheit der Medien und den Hype auf Facebook. Den ganzen Text gibt es hier.

Und hier gibt den Contra-Slam der Mädchenmannschaft.

Sarah Kern mit Material von dpa