MRZ-Kommentar: Das darf nicht wahr sein
Der DRK-Rettungsdienst schickt eine Rechnung an eine Tote. Das darf nicht wahr sein. Das zentrale Abrechnungssystem sei schuld, beklagen die zu Recht hart kritisierten Retter.
Den Helfern vor Ort mag man angesichts der grässlichen Bilder zugestehen, dass sie nicht geschäftstüchtig nach Krankenkassendaten suchten. Aber in der zentralen Abrechnungsstelle muss das tragische Einzelschicksal, wie der DRK-Pressesprecher den peinlichen Brief nennt, auffallen.
Wenn Tote zu beklagen sind, darf die Buchhaltung nicht genauso funktionieren wie bei der Versorgung Betrunkener, die ihr Kärtchen nicht finden. Neben der Entschuldigung tut der DRK-Rettungsdienst gut daran, seine Abrechnungspraxis schleunigst zu ändern. Ein solcher Fall darf sich nicht wiederholen.
Von Armin Seibert
