Ludwigshafen

Tatort-Preview: Dicke Luft im Ludwigshafener „Tatort“-Team

Im Dauerstreit: Lena Odenthal, Mario Kopper und Johanna Stern (von links).
Im Dauerstreit: Lena Odenthal, Mario Kopper und Johanna Stern (von links). Foto: SWR

Es wird geflucht, geweint, gemobbt und gezankt: Der neue „Tatort“ mit TV-Ermittlerin Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) ist ein Krimi der großen Gefühle und der letzten Fragen. Selten sind im Ludwigshafener Kripo-Team heftiger die Fetzen geflogen als in der 64. Folge mit dem Titel „Du gehörst mir“ (ARD, Sonntag, 20.15 Uhr).

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Redakteur Marcelo Peerenboom hat sich den neuen „Tatort“ angesehen. Sein Urteil: Emotionen statt Knallerei oder Humor – tut auch mal gut.

In einem Parkhaus wird Bodybuilder Tarim Kosic von einem Fahrzeug ohne Kennzeichen erfasst und völlig zerquetscht. Dass dies kein Unfall, sondern ein kaltblütig geplanter Mord war, ist schnell klar. Die erste Fährte – Handel mit anabolen Steroiden – führt Lena Odenthal und ihre Kollegen Mario Kopper (Andreas Hoppe) und Johanna Stern (Lisa Bitter) zunächst in die Bodybuilder-Szene. Doch dann beweist ein DNA-Abgleich, dass das Opfer der mutmaßliche Täter in einem Vergewaltigungsfall war, der einige Wochen zurückliegt und just im selben Parkhaus stattfand. Die junge Tänzerin Marie Rainders liegt seitdem im Koma. Abwechselnd sitzen Mutter Birte und Maries beste Freundin Evelyn Zoller an ihrem Krankenbett.

So groß die Gefühle sind, die da in diversen Ausnahmesituationen hochkommen, so sehr schaukelt sich der Krach zwischen den Kommissaren hoch. Zum fünften Mal ist nun schon die ehrgeizige Ermittlerin Johanna Stern dabei, die 2014 zunächst als Urlaubsvertretung für Mario Kopper in die Serie eingeführt wurde. Sie gehört inzwischen zum Team – und doch nicht ganz dazu. Mit ihrer besserwisserischen Art treibt sie die altgediente Kollegin Lena Odenthal schier in den Wahnsinn.

Zynische Versicherer im Visier
Foto: frei

Und so herrscht in dieser „Tatort“-Folge richtig dicke Luft. Mal scheppert's zwischen Stern und Kopper, dann wieder zwischen Odenthal und Stern. Das nervt nicht nur die herzensgute Sekretärin Edith Keller (Annalena Schmidt). Auf die Frage von Kriminaltechniker Peter Becker: „Wann werden die wieder normal?“, antwortet sie nur: „Wenn ich das wüsste, würde ich so lange in Urlaub gehen.“

Der Streit eskaliert immer mehr; er mündet darin, dass die junge Kollegin die Suspendierung ihrer Chefin durchsetzt. Man muss kein Prophet sein, um zu wissen: Das kann eine Lena Odenthal nun wirklich nicht beeindrucken.