Der Hangrutsch, Die Ludolfs, Rock am Ring, Unfälle, Bombenentschärfung: Unsere Netz-Themen 2015

Nach einem Hangrutsch verliert eine Familie aus Linz am Rhein ihr Zuhause. Doch die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung ist einmalig. Nicht nur diese Geschichte bewegte die Menschen auf Rhein-Zeitung.de – wir blicken auf das Jahr 2015 zurück.

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Von unseren Redakteuren Jennifer de Luca und Maximilian Eckhardt

Ein riesiger Schutthaufen liegt im Januar neben einer Straße. Nur er ist übrig geblieben von dem schmucken Einfamilienhaus, das zehn Jahre auf dem Kaiserberg in Linz am Rhein gestanden hat. Nach einem Hangrutsch hatte sich das Haus „Am Gericht“ derart verformt, dass es nicht mehr zu retten war. Vier Tage lang schwebten die Bewohner zwischen Hoffen und Bangen, schließlich musste das Haus vor ihren Augen abgerissen werden. Auf eigene Gefahr hin, holte die Familie zuvor noch ein paar persönliche Sachen aus ihrem Haus. Doch letztendlich stand die fünfköpfige Familie vor dem Nichts, war sie doch gegen einen solchen Schaden nicht versichert.

„Die armen Leute! Wie geht es nun weiter mit ihnen?“, fragten sich viele Leser. Antworten gab es auf unserer Internetseite. Das Schicksal der Familie beschäftigte im Jahr 2015 so viele Menschen wie keine andere Geschichte bei uns im Netz: Mit 400 000 Aufrufen belegt sie den ersten Platz im Ranking der meistgeklickten Themen auf Rhein-Zeitung.de. Unsere Reporter haben die Geschichte von Anfang an begleitet – mit Texten, Fotos und Videos. Groß war die Freude, als sich wenige Wochen nach dem Hausabriss für Familie Trier dann doch noch alles zum Guten wendete: Einem Spendenaufruf der „Initiative Hangrutsch“ waren so viele Menschen gefolgt, dass nach wenigen Monaten beachtliche 250 000 Euro zusammenkamen. Davon kaufte sich Familie Trier im April ein neues Zuhause – nur wenige Meter Luftlinie vom alten entfernt.

Ganz weit vorne in unserer alljährlichen Onlinestatistik landete einmal mehr die Liebesgeschichte des Schrotthändlers Manni Ludolf aus Dernbach. Der Westerwälder, der gemeinsam mit seinen Brüdern durch die seit September 2006 ausgestrahlte Fernsehserie „Die Ludolfs“ bundesweit Bekanntheit erlangte, hat mit 50 zum ersten Mal geheiratet. Ausgerechnet in einem, ja vielleicht seinem größten Fan fand er die Frau fürs Leben. Jana heißt sie. Zwar ging die standesamtliche Hochzeit bereits im Oktober 2012 über die Bühne. Doch das Interesse an dieser Nachricht ist im Netz immer noch groß. Insbesondere dann, wenn im In- und Ausland Wiederholungen der TV-Serie ausgestrahlt werden und die Zuschauer mehr erfahren wollen über Manni Ludolf und seine Brüder, stöbern sie im Internet und stoßen früher oder später auf unseren Artikel aus 2012. „Zusammengeschweißt: Manni Ludolf hat geheiratet“ – auch im Jahr 2015 belegte die Geschichte vom Besuch unserer Reporterin beim kultigen Schrotthändler und seiner Frau einen Spitzenplatz in der Onlinestatistik.

Aus der Übersicht geht auch hervor, dass schwere Unfälle auf den Straßen im nördlichen Rheinland-Pfalz nach wie vor auf großes Interesse im Internet stoßen. Es ist unsere Aufgabe, auch diese oft traurigen Ereignisse in die Köpfe der Menschen zu transportieren. Wir informieren sachlich über das Geschehen, warnen vor Gefahren und Ursachen wie zu schnellem Fahren, Alkohol- und Drogenkonsum, und zeigen die mitunter dramatischen Unfallfolgen im Bild. Wir möchten unsere Leser noch stärker sensibilisieren. Das haben wir auch im Januar 2015 versucht. Weit mehr als 200 000 Menschen haben unsere Berichterstattung zum Horrorunfall zwischen Lahnstein und Koblenz verfolgt.

Eine 41 Jahre alte Frau war von einem Tankstellengelände kommend in falscher Richtung auf die B 42 aufgefahren und in den Gegenverkehr gerast. Bei dem Unfall kam die Geisterfahrerin ums Leben, zehn Autofahrer wurden zum Teil schwer verletzt. Unsere Redakteure dokumentierten frühere Vorfälle mit Geisterfahrern, bei denen die Tankstellenausfahrt in Lahnstein ebenfalls eine Rolle spielte. Experten erklärten daraufhin, dass ihnen die Gefährlichkeit der Tankstellenausfahrt lange bekannt war und dass man handeln müsse. Inzwischen gibt es an der Tankstelle eine neue Beschilderung, die die Autofahrer in die richtige Richtung lenken soll.

Im Jahr 2015 gab es natürlich auch erfreuliche Nachrichten, die auf Rhein-Zeitung.de eifrig gelesen wurden. Allen voran die Berichterstattung zu Rock am Ring in Mendig. Zum ersten Mal fand das legendäre Festival nicht am Nürburgring, sondern auf dem Flugplatz in Mendig statt. Und prompt wurde mit 90 000 verkauften Tickes ein neuer Besucherrekord aufgestellt. Noch mehr Menschen verfolgten unsere Berichterstattung vor, während und nach dem dem Festival auf unserer Internetseite. Unsere Artikel, Fotos und Videos wurden über 350 000-mal aufgerufen.

Zehntausende Menschen verfolgten schließlich auch unseren Liveticker, als an einem Sonntag im August 10 000 Koblenzer ihre Häuser verlassen mussten. Eine 1000-Kilo-Sprengbombe musste auf dem ehemaligen Stadtbadgelände entschärft werden. Bereits in den frühen Morgenstunden begann die Evakuierung, unter anderem mussten die Bewohner eines Altenheims ihr Zuhause verlassen und auch die Mitarbeiter im Polizeipräsidium räumten das Gebäude.

Um 9 Uhr sollte die Evakuierung abgeschlossen sein, doch nicht alle wollten freiwillig ihre Wohnungen verlassen. Dadurch verzögerte sich die Entschärfung deutlich, ihren Unmut darüber äußerten unsere Leser vor allem auch auf unserer Facebookseite.