Zeuge: NSU-Terroristen wurden zunehmend gewalttätig

Ein Schulfreund des verstorbenen mutmaßlichen NSU-Terroristen Uwe Mundlos hat vor Gericht über die zunehmende Gewalttätigkeit des „harten Kerns“ der Jenaer Rechtsextremisten in den 90er-Jahren berichtet. Bis zum Abtauchen des Trios in die Illegalität habe die Gruppe immer häufiger „Linke und klassische Ausländer“ angegriffen, sagte der Zeuge.

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Beate Zschäpe ist in dem Prozess vor dem Oberlandesgericht München wegen zehn überwiegend rassistisch motivierten Morden und zwei Sprengstoffanschlägen angeklagt.

Der Zeuge hatte Mundlos in der Schule in Jena kennengelernt. Viele Aussagen stützte er auf Erinnerungen an Gespräche mit ihm. Weltanschaulich hätten Mundlos und der „Kern“ der Szene die „Sehnsucht nach den Verhältnissen zwischen 1933 und 1945“ geteilt. Zum harten Kern hätten neben Mundlos auch Uwe Böhnhardt und Zschäpe gehört, außerdem der im NSU-Prozess als Helfer mitangeklagte Ralf Wohlleben, der damalige Anführer der rechtsextremen „Kameradschaft Jena“, André K., und der Chef des „Thüringer Heimatschutzes“, Tino Brandt.