Dernbach

Uwe Ludolf: Die Kamera ist ein Teil unseres Lebens

Im Herbst 2010 hatte sich Uwe Ludolf im Interview mit unserer Zeitung zur unverhofften Prominenz, zu weiblichen Fans und zum Haufenprinzip geäußert. Hier das Gespräch aus unserem Archiv. Es endete mit dem Satz „Man muss jeden Tag genießen, als wenn es der letzte wäre“...

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Dernbach – Im Herbst 2010 hatte sich Uwe Ludolf im Interview mit unserer Zeitung zur unverhofften Prominenz, zu weiblichen Fans und zum Haufenprinzip geäußert. Hier das Gespräch aus unserem Archiv. Es endete mit dem Satz „Man muss jeden Tag genießen, als wenn es der letzte wäre“...

Bereits seit über zehn Jahren haben Sie eine Bildschirmpräsenz. Wie kam es zur ersten Sendung? Wie war es, als Sie über Nacht berühmt wurden?

Uwe Ludolf: Zur 700-Jahr-Feier wurde ein Ortsporträt über die Gemeinde Dernbach geplant. Der Ortsbürgermeister meinte, dass die unbedingt mal die Schrottbrüder filmen müssten, die seien urkomisch. Der Film lief im Fernsehen – rund sechs Minuten lang. Fast 100 000 Leute riefen dann im Sender an, sie wollten mehr von den Ludolfs sehen. Die Filmproduktionsgesellschaft reagierte, schrieb ein Drehbuch und schickte einen Regisseur mit komplettem Drehteam raus. Der sah uns nur und erklärte: „Packt die Drehbücher ein, haltet einfach drauf mit der Kamera – die sind so authentisch in ihrer Situationskomik, da brauchen wir kein Storyboard. Wir schneiden später einfach.“ Das Drehen ist einfach ein Teil unseres Lebens geworden. Es gibt keine Drehbücher, weil wir so sind, wie wir sind. Wir können uns dadurch komplett frei entwickeln. Viele Ideen der Folgen stammen von Manni.

Ihre Erfolgsrezepte sind das Haufenprinzip und die Gammeltapete. Gibt es die wirklich?

Uwe Ludolf: Die Tapete und die Schrotthaufen gibt es wirklich. Wir wollten einmal renovieren und eine schöne, neue Tapete anbringen. Sofort riefen erboste Fans im Sender an – die Filmproduktion fuhr sofort hier hin mit einem Tapetendesigner. Die neue musste wieder runtergerissen und die alte rekonstruiert werden. Ebenso müssen wir das Haufenprinzip so lassen, wie es ist. Ohne Computer und so weiter. Die rufen sofort an, sobald etwas umsortiert wird.

Sie stehen durch Ihre Medienpräsenz im Mittelpunkt der Öffentlichkeit, werden überall erkannt. Sohn Thomas tritt nun in die Fußstapfen und dreht auch in der neuen Fernsehstaffel mit. Wie hat sich Ihr Privatleben verändert? Wie stehen Sie zu Ihren zahlreichen Fans – insbesondere den vielen weiblichen?

Uwe Ludolf: Ich fühle mich wohl mit Fans und bin dann sehr glücklich, besonders wenn Frauen da sind. Es gibt natürlich auch ganz energische Damen, die eindeutige Angebote machen – aber ich bin seit 33 Jahren glücklich verheiratet mit meinem blonden Kölner Engel Karin, die ich mit 17 Jahren kennengelernt habe. Wir haben drei Kinder und schon vier Enkel. Die Familie hat sich an die Medienpräsenz gewöhnt. Es gibt Presseanfragen sogar aus Japan und Russland. Überall, wo wir auftauchen, erkennen uns Fans, wollen Autogramme und ein Foto. Bei Enkel Justin schmunzelte die Lehrerin: „Entweder wird er Fernsehstar oder Schrotthändler.“ Ich finde es herrlich, wenn wir auf „Switch Reloaded“ (eine TV-Sendung auf Pro7, Anm. d. Red.) parodiert werden. Denn am meisten können wir über uns lachen. Solange die Fans uns sehen wollen, freuen wir uns. Man muss jeden Tag genießen, als wenn es der letzte wäre.

Das Gespräch führte Stefanie Ehl