Nürnberg

Spektakuläre Wende: Mollath ist frei

Seit heute ein freier Mann: Gustl Mollath. Seine Zimmerpflanze kommt mit nach Hause.
Seit heute ein freier Mann: Gustl Mollath. Seine Zimmerpflanze kommt mit nach Hause. Foto: DPA

Der seit Jahren in Bayern in der Psychiatrie sitzende Gustl Mollath kommt umgehend frei. Das Strafverfahren gegen ihn wird wieder aufgenommen.

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Das beschloss das Oberlandesgericht Nürnberg. Der 56-Jährige sei unverzüglich aus der Unterbringung in der Bayreuther Psychiatrie zu entlassen.

Mollath befindet sich seit sieben Jahren gegen seinen Willen dort – er soll seine Frau misshandelt und Autoreifen zerstochen haben.

Mit der Entscheidung hob der 1. Strafsenat eine Entscheidung des Landgerichts Regensburg auf. Dieses hatte am 24. Juli 2013 die Wiederaufnahmeanträge von Staatsanwaltschaft und Verteidigung als unzulässig verworfen. Gleichzeitig ordnete der Nürnberger OLG-Senat eine neue Hauptverhandlung an und verwies das Verfahren an eine andere Kammer des Landgerichts Regensburg.

Die bayerische Justizministerin Beate Merk (CSU) äußerte sich zufrieden mit der OLG-Entscheidung. Ihr Ziel, den Fall neu aufzurollen, sei erreicht. «Die Justiz hat nun Gelegenheit, in einem weiteren öffentlichen Verfahren zu klären, ob Herr Mollath zu recht untergebracht ist oder nicht – und damit auch die Zweifel, die viele Menschen an dieser Entscheidung haben.»