RZ-KOMMENTAR: Diese Schmierenkomödie muss endlich ein Ende finden

Kommentar von unserem Bad-Neuenahrer Redaktionsleiter Uli Adams

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Wann hört das endlich auf? Der Nürburgring bleibt ein Fass ohne Boden: 350 Millionen Euro wurden in einen Freizeit- und Geschäftspark investiert, der schon vor dem ersten Spatenstich zum Scheitern verurteilt war.

Getürkte Zuschauerzahlen, Finanzierungsversuche am Rande der Legalität und ein in aller Eile zusammengeschusterter Pachtvertrag, der zwar der Landesregierung über die Landtagswahl 2011 half, aber nicht die erhoffte Wende zum Guten am Ring bringt: Der Nürburgring, das viel beschworene Leuchtturmprojekt für die strukturschwache Eifel, wackelt nicht nur, er ist bereits das skandalträchtigste Landesunternehmen aller Zeiten.

Aber jetzt bekommt das Ring-Drama nochmals eine neue Qualität. Mehr als 140 Mitarbeiter, die schon lange am Ring arbeiten oder mit vielen Versprechungen in die Eifel gelockt wurden, sollen ihren Arbeitsplatz verlieren. Jetzt geht es nicht mehr nur um sinnlos verpulvertes Steuergeld, um Manager, die sich die Taschen gefüllt haben, und Politiker, die ihrer Aufsichtspflicht nicht nachgekommen sind. Und auch nicht um Hoteliers und andere geschäftstüchtige Motorsportunternehmer, die um ihre Pfründe am Ring fürchten. Jetzt geht es um Existenzen; um Frauen und Männer, ihre Partner, ihre Familien, die vor dem wirtschaftlichen Ruin stehen. Jetzt hört der Spaß endgültig auf.

Mag ja sein, dass die Pacht zu hoch ist, wie die Betreiber erklären, die sich selbst hohe sechsstellige Gehälter gönnen. Mag auch sein, dass die Betreiber das Land mit der Androhung von Kündigungen erpressen wollen, wie die Landesregierung erklärt. Alles taktische Spielchen, von denen keiner mehr etwas wissen will. Nicht nur Ring-Freunde wünschen sich eigentlich nur noch eines: Sorgen Sie dafür, dass diese Schmierenkomödie endlich ein Ende findet, Herr Beck!

Von unserem Redakteur Uli Adams