Koblenz

Neonazi-Aufzug in Koblenz: Das sind die vier Gegendemos

Die geplante Demo der Neonazis in Koblenz beschäftigt bereits seit Wochen die Menschen in der Stadt. Nachdem ein Verbot durch die Stadt vom Verwaltungsgericht gekippt wurde, wird diese nach aktuellem Stand der Dinge am kommenden Samstag in der Zeit von 12 bis 17 Uhr stattfinden. Es wurden vier Gegenkundgebungen angemeldet – und der Christopher Street Day.

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Am Mittwoch haben Polizeipräsidium und Stadtverwaltung noch einmal über den Stand informiert – alles Wichtige rund um den Tag:

Wo ist der Aufzug der Rechten geplant?

Beginnen soll die Kundgebung auf der Spiegelfläche am Hauptbahnhof, zwischen 12 und 13 Uhr. Die Route soll dann über den Markenbildchenweg, die Mainzer Straße, die Neustadt, den Clemensplatz und die Karmeliterstraße bis vor das Justizgebäude führen. Nach einer Zwischenkundgebung dort wird der Aufzug auf gleicher Strecke zum Hauptbahnhof zurückgeführt und soll dort um 17 Uhr enden.

Wer veranstaltet die Gegenkundgebungen?

Angemeldet wurden sie von DGB, BUND, SPD und von Verdi. Dazu gibt es einen Aufruf „Koblenz dichtmachen“ im Netz.

Wo ist die Kundgebung des DGB geplant?

Die DGB-Kundgebung „Gegen rechts – keine Toleranz für Intoleranz“ findet auf den Parkflächen vor dem Hauptbahnhof statt und wird um 11 Uhr beginnen. Das Ende ist für etwa 17 Uhr geplant. Um 11 Uhr endet am Hauptbahnhof auch eine Stadtführung der Initiative „Kein Vergessen“ zu Stolpersteinen.

Wo zeigt der BUND Flagge gegen Neonazis?

Der Kundgebungsbereich wird wahrscheinlich in der Januarius-Zick-Straße liegen. Dort ist der Beginn um 12 Uhr vorgesehen. Enden wird die Kundgebung nach dem Passieren des Aufzugs der Rechten.

Wo macht Verdi mobil?

Die Kundgebung der Gewerkschaft Verdi ist im Bereich der unteren Schlossstraße geplant. Los geht es um 10 Uhr. das Ende ist für 13 Uhr geplant.

Wo trifft sich die SPD mit weiteren Unterstützern?

Ab 12 Uhr hat auch der Stadtverband der Koblenzer Genossen eine Kundgebung am Reichensperger Platz angemeldet. Diese soll gegen 15 Uhr beendet sein.

Gelten Sicherheitsauflagen?

Ja, es wird zum Beispiel das Mitführen von Glasflaschen verboten sein. Aufzug und Kundgebungen werden durch Kräfte der Polizei gesichert, angemeldete Gegendemonstrationen müssen auch entsprechend Abstand einhalten.

Worauf müssen sich Anwohner und Besucher der Stadt einstellen?

Es wird zu Einschränkungen beim Straßenverkehr in den betroffenen Bereichen kommen. So werden in der Löhrstraße ab der Roonstraße, in verschiedenen Bereichen der Bahnhofstraße und in der Karmeliterstraße vor dem Landgericht Halteverbote bis zum Ende der Demos eingerichtet. Auch wird die Durchfahrt zeitweise nicht möglich sein. Die Zu- und Ausfahrten der Bahn- hof-, Schloss- und Görres-Tiefgarage werden durch Polizeibeamte geregelt und während des Aufzuges kurzfristig gesperrt oder umgeleitet. Die Taxis, die sonst ihren Stand am Bahnhof haben, weichen für die Dauer des Aufzugs der Rechten in die Bahnhofstraße bis Höhe Roonstraße aus.

Und: In den Bahnhof wird man ausschließlich über den Seiteneingang Richtung Löhrstraße gelangen.

Was ist für den Christopher Street Day (CSD) (Facebook-Link) geplant?

Veranstaltungsort ist der Münzplatz. Die CSD-Parade am Samstag, 18. August, führt ab 14.30 Uhr mit mehreren Fahrzeugen von der Bushaltestelle Peter-Altmeier-Ufer über folgende Straßen: Peter-Altmeier-Ufer, Kornpfortstraße, Entenpfuhl, Görgenstraße, Viktoriastraße, Schlossstraße, Löhrrondell, Hohenfelder Straße, Am Wöllershof, An der Moselbrücke, Burgstraße. Auch in diesem Bereich ist temporär mit größeren Verkehrseinschränkungen zu rechnen.

Was raten Polizei und Stadt den Bürgern?

Wer in der Stadt – insbesondere mit dem Auto – unterwegs sein muss, sollte Zeitpuffer einkalkulieren. Auf den Wochenendeinkauf müsse niemand verzichten. Man muss nur etwas mehr Zeit einplanen – und gelassen bleiben. Demonstrationsteilnehmer sollten sich nicht provozieren und zu Beleidigungen hinreißen lassen. Neonazis nutzten das in der Vergangenheit, um durch Strafanzeigen an Personalien zu gelangen.