Nürburg

Nach 1981 wieder Unterschriftenaktion: „Ja zum Nürburgring“ will Druck machen

Eine Unterschriftenaktion soll Druck machen, damit Motorsport am Ring wieder in den Mittelpunkt rückt und der Nürburgring gesichert wird. Dahinter steckt der Verein „Ja zum Nürburgring“, der Anfang der 80er-Jahre schon einmal 100.000 Unterschriften zusammengebracht und damals maßgeblich zur Rettung des Rings beigetragen hat.

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Noch bis zum 3. Oktober fordert der Verein „Ja zum Nürburgring“ um den früheren ADAC-Präsidenten Otto Flimm zu einem Bekenntnis „Sag Ja zum Nürburgring“ auf – so lange sollen möglichst viele Menschen sich mit ihren Unterschriften vier Forderungen anschließen, die der Verein in seinem Aufruf erhebt. Im Zentrum steht der Wunsch, dass der Ring Breitensportlern offen steht und nur die oft als Kirmes kritisierte Erlebniswelt mit den Hotels privatisiert wird. „Wir fordern die politisch Verantwortlichen aller Parteien auf, schnell und beherzt zu handeln, um weiteren schweren Schaden von der Region und der einzigartigen Sportstätte des Nürburgrings abzuwenden“, heißt es in dem Aufruf.

Die Forderungen:

  1. Trennung der Sportinfrastruktur des Nürburgrings von Hotellerie- und Freizeitaktivitäten: Rückbesinnung auf den Sport sei auch bei der EU der Schlüssel zur Rettung des Nürburgrings aus der derzeitigen prekären Lage.
  2. Betrieb der Sportstätte des Nürburgrings durch eine Gesellschaft in öffentlicher Hand: Eine solche Betriebsgesellschaft müsste lediglich kostendeckend arbeiten, ohne dem Druck zur Gewinnmaximierung zu unterliegen.
  3. Diskriminierungsfreier Zugang zu der Rennstrecke, insbesondere für den Breitensport
  4. Verwertung der sportfremden Wirtschaftsaktivitäten: Die Rennstrecke müsse von den sportfremden Wirtschaftsaktivitäten getrennt werden – und dazu sollten alle Unternehmen des Hotellerie- und Freizeitbereichs im Rahmen transparenter Verfahren verkauft werden.

Nachdem der vor vier Wochen spontan geborene Aufruf nach vier Wochen eine vierstellige Zahl von Unterschriften erreicht hat, trommelt Otto Flimm nun und ruft gezielt Ringfans zum Unterzeichnen auf. Flimm kennt die Sorge um den Fortbestand des Rings noch aus einer dramatischen Situation in den 80ern – und hatte damals die Region mobilisieren können. Der Verein mit ihm an der Spitze hatte sich 1981 aus der Initiative „Rettet den Nürburgring“ gegründet, als die Zukunft des Rings bereits einmal sehr unsicher war. Mit Aktionen, 100.000 Unterschriften und einem Zuschuss von damals 6 Millionen Mark hatte er maßgeblichen Anteil, dass die Grand-Prix-Strecke gebaut wurde. Zu den Gründern und Hauptträgern des Vereins zählten damals der ADAC, der Automobilclub von Deutschland (AvD), der Deutsche Motorsportverband (DMV), die Oberste Nationale Automobilsportkommission (ONS) und die Oberste Nationale Motorradsportkommission (OMK). Nach Otto Flimm ist am Nürburgring eine Straße benannt.

Der Stadtrat Adenau hat gerade erst die Entscheidung über eine Zustimmung zur Resolution vertagt, da sie in ihrer jetzigen Form noch nicht konsensfähig sei. „Der Nürburgring wurde in den 1920er-Jahren als Strukturfördermaßnahme für die Eifel gebaut“, sagte Adenaus Stadtbürgermeister Arnold Hoffmann. „Wenn die Rennstrecke dann durch Privatisierung heruntergewirtschaftet wird, dann haben wir hier in der Eifel überhaupt nichts mehr davon.“

(law)