Herrlich zu vergrößerndes Schriftbild

Jochen Kampmann, Leseranwalt Den Satz von Boris Becker für einen Internetanbieter – „bin ich schon drin?“ – kann ich mindestens genauso blöd und verblüfft sagen. Denn für mich bleibt alles, was mit den modernen Kommunikationsmitteln zu tun hat, ein wunderbares Rätsel.

Lesezeit: 1 Minute
Anzeige

Wenn dann auch noch von „clouds“ die Rede ist, wird alles nur noch wolkiger. Gut, Klapprechner, Redaktionssystem, Internet und Googeln sind selbstverständlich. Aber erst mit dem iPad ist es wirklich domestiziert. Ein Knopfdruck – und schon ist man drin. Fotos, Videos, Routenplaner, Karten, E-Mails, Mediatheken von Rundfunkanstalten nutzen und natürlich als App die Rhein-Zeitung brillant und im herrlich zu vergrößernden Schriftbild lesen – das iPad macht es so bequem. Kollegen geben einem Tipps, was man noch so anstellen kann mit seinem neuen Hausfreund. Viele Anschaffungen sind überflüssig oder nur von kurzem Reiz. Das Tablet aber ist genial. Herr Schwarze, gibt es so was nicht auch mit Telefon? Okay, Onlinechef, das war ein Witz.

Marcus Schwarze, Leiter Digitales

Ja, lieber Leseranwalt Kampmann, fürs iPad gibt es durchaus auch Telefon-Apps – zum Beispiel Skype und Facetime. Können wir gern mal bei Gelegenheit ausprobieren … Wobei wir schauen müssten, wann Gelegenheit dazu bleibt. Die digitale Daddelklasse eines iPads wird zusehends zum Zeitgrab: Erst besitzt du diese Geräte, dann besitzen sie dich. In meinem durchdigitalisierten Haushalt mit mittlerweile vier iPhones, drei Laptops, zwei iPads und viel weiterem Digitalgedöns hat sich letztlich eine Funktion als hilfreich erwiesen: die des gemeinsam verwalteten Kalenders. Da werden für die Frau und zwei Kinder Dienstplan und Vom-Gitarre-Abholen miteinander verwoben, und ja: Zeit mit den Kindern wird im Terminkalender eingetragen. Das beugt einer Gefahr vor: zu viel Arbeit mit nach Hause zu nehmen. Dennoch bevorzuge ich als Lesegerät zurzeit ein anderes. Das Smartphone ist handlicher als das iPad.