Köln/Bonn

Flug gestrichen, 1000 mussten warten – wegen einer eiligen Polizistin

Eine junge Polizistin hat am Flughafen Köln/Bonn einen Sicherheitsalarm ausgelöst. Ohne selbst kontrolliert worden zu sein, ging sie durch den Sicherheitscheck. Für 1000 andere Fluggäste hieß es danach erst einmal: warten. Ein Flug wurde komplett gestrichen.

Lesezeit: 1 Minute
Anzeige
Eine ungeduldige Polizistin in Zivil hat den Sicherheitscheck im Flughafen Köln/Bonn umgangen und eine größere Räumung ausgelöst. Etwa 1000 Reisende waren davon am Dienstag betroffen. Nun prüft die Polizei, ob alles nur ein Missverständnis war. Dass die 23-jährige Frau selbst Polizistin ist, hatte als erstes die „Bild“-Zeitung berichtet.

Nach eigener Aussage hatte sich die 23-Jährige bei der Personenkontrolle als Polizistin zu erkennen gegeben. Möglicherweise ging sie dann einfach durch – in der Annahme, das sei ausreichend. Damit verursachte sie die Räumung des gesamten hinteren Abflugbereichs im Terminal 2. Die Polizei – die zunächst nicht wusste, dass es sich um eine Kollegin handelte – suchte den Bereich mit Spürhunden nach Sprengstoff ab.

Alles noch einmal

Alle Reisenden, die bereits an den Gates warteten, mussten wieder zurück und später nochmal durch die Kontrolle. Auch zwei Flugzeuge wurden sicherheitshalber geräumt. Bei fünf Abflügen kam es zu Verspätungen von bis zu zwei Stunden. Ein Flug wurde gestrichen. Ankommende Flüge waren nicht betroffen. „Das ist natürlich für die Reisenden sehr ärgerlich, aber Sicherheit ist das oberste Ziel“, sagte ein Sprecher der Bundespolizei.

Viel Lärm um Nichts

Nach gut eineinhalb Stunden wurde der Sicherheitsbereich wieder freigegeben. Die 23-Jährige wurde anhand von Videobildern identifiziert. In ihrer Vernehmung sagte sie, sie habe sich als Polizistin zu erkennen gegeben. „Es gibt dazu aber mehrere Aussagen“, sagte der Polizeisprecher. „Durchbrechen wollte sie auf keinen Fall.“ Er verwies darauf, dass im Normalfall auch Polizisten durch den Sicherheitscheck müssten. Seine Bilanz: „Viel Aufregung letztendlich um nichts.“

dpa