Chronologie: Rechter Terror in Deutschland

Der Brandanschlag von Solingen, dem am 29. Mai 1993 fünf Menschen zum Opfer fielen, gilt bis heute als eines der folgenschwersten fremdenfeindlichen Verbrechen in der Bundesrepublik. Die ausländerfeindliche Gewalt erreichte kurz nach der Wiedervereinigung und vor dem Hintergrund hitziger Asyldebatten einen traurigen Höhepunkt. Bis heute werden jedes Jahr Hunderte rechtsextrem motivierter Gewalttaten in Deutschland gezählt. Einige der unheilvollsten Anschläge seit 1990:

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Hoyerswerda, September 1991:

Randalierer attackieren in der sächsischen Stadt eine von Ausländern bewohnte Asylunterkunft. Sie werfen Molotowcocktails und Stahlkugeln. Zahlreiche Anwohner applaudieren den Tätern sogar. Bei den Angriffen werden 32 Menschen verletzt.

Rostock, August 1992:

Eine Aufnahmestelle für Asylbewerber und ein Wohnheim für Vietnamesen in Rostock-Lichtenhagen werden von mehreren Hundert teils rechtsextremen Randalierern angegriffen. Sie stecken das Wohnheim in Brand – angefeuert von Tausenden Schaulustigen, die den Einsatz von Polizei und Feuerwehr behindern. Die Bewohner können sich in letzter Sekunde retten. Diese Übergriffe gelten als die massivsten rassistisch motivierten Ausschreitungen der deutschen Nachkriegsgeschichte.

Mölln, November 1992:

Bei einem Brandanschlag auf ein von Türken bewohntes Haus in der schleswigholsteinischen Stadt kommen drei türkische Frauen ums Leben. Neun Menschen werden verletzt.

Köln, Juni 2004:

Ein Nagelbomben- Anschlag erschüttert die überwiegend von Türken bewohnte Keupstraße in Köln-Mülheim. Dabei werden 22 Menschen teils lebensgefährlich verletzt. Der Anschlag wird inzwischen der Neonazi- Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) zugeschrieben, der außerdem zehn Morde an Migranten angelastet werden