Bad Ems/Nassau

Bad Ems knüpft Schulerweiterung an Bedingung

Banner zum Protest gegen die Auflösung vor dem Schulzentrum in Nassau.
Banner zum Protest gegen die Auflösung vor dem Schulzentrum in Nassau. Foto: Carlo Rosenkranz

Die Verbandsgemeinde Bad Ems wird voraussichtlich nur unter Bedingungen bereit sein, die Schiller-Realschule plus in ihrer Trägerschaft um die bislang in Nassau unterrichteten Schüler zu erweitern.

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Bad Ems/Nassau – Die Verbandsgemeinde Bad Ems wird voraussichtlich nur unter Bedingungen bereit sein, die Schiller-Realschule plus in ihrer Trägerschaft um die bislang in Nassau unterrichteten Schüler zu erweitern.

Von unserem Redakteur Carlo Rosenkranz

Das von der Schulaufsicht geforderte Benehmen erteilt der Rat demnach nur, wenn der VG Bad Ems für die Nutzung der Räumlichkeiten im Nassauer Schulzentrum keine Kosten entstehen. Dabei dürfte es um mehrere Hunderttausend Euro pro Jahr gehen. Zu hören ist, dass es sich um 450.000 Euro handelt. Das Nassauer Schulgebäude ist Eigentum des Rhein-Lahn-Kreises, Träger der Schiller-Realschule plus ist jedoch die VG Bad Ems. In den vergangenen Jahren wurden dem Kreis für die kleinere Hauptschule bis zu 189.000 Euro (2010) von der VG Nassau erstattet. Träger der Realschule ist der Kreis selbst.

Unabhängig davon, wie der Bad Emser VG-Rat am Abend abstimmt, ist weiterhin alles offen, denn das Benehmen ist zwar ein Mitwirkungsakt, das letzte Wort hat jedoch die Schulaufsichtsbehörde. Nachdem die Zahl der bis Ende März in Nassau angemeldeten Schüler nicht ausreichte, um die gesetzlich geforderte Dreizügigkeit sicherzustellen, war diese auf Bad Ems zugekommen. Dort ist mit der Schillerschule die nächstgelegene Realschule plus angesiedelt. Eine andere Variante wäre die Angliederung an die Realschule plus in Katzenelnbogen. Vorteil: Träger der Schule und Eigentümer des Gebäudes wäre in diesem Falle der Rhein-Lahn-Kreis. In Bad Ems erhofft man sich von der Zuteilung der Nassauer Schüler eine langfristige Stärkung des eigenen Standorts, möchte für die Übergangsregelung aber offenbar finanziell nicht belastet werden.

Unterdessen hat der Landtagsabgeordnete Matthias Lammert (CDU) mitgeteilt, Bildungsministerin Doris Ahnen lehne seinen Vorschlag ab, das Schulgesetz zu ändern, das die Dreizügigkeit einer zum Stichtag 1. August 2013 zu bildenden Realschule plus fordert. Lammert zufolge werden im kommenden Schuljahr landesweit 74 von 185 Realschulen plus die Dreizügigkeit nicht erreichen. „Dies zeigt, dass die Schulstrukturreform von Rot-Grün nicht die Demografiefestigkeit hält, die sie versprochen hat„, so der Abgeordnete.

Die in Nassau gegründete Bürgerinitiative zum Erhalt des dortigen Schulezntrums will am Samstag, 4. Mai, mit einer Aktion in der Innenstadt auf ihr Anliegen aufmerksam machen. Zudem fordern die BI-Mitglieder dazu auf, die Podiumsdiskussion am Mittwoch, 8. Mai, 19 Uhr, in der Nassauer Stadthalle zu besuchen. Die BI habe durch den Besuch der Diskussionsrunde die Möglichkeit, der Öffentlichkeit und den Teilnehmern auf dem Podium zu zeigen, „wie sehr uns unsere Schule am Herzen liegt“. Dazu gehören Landrat Günter Kern, die Bürgermeister der Verbandsgemeinden Bad Ems und Nassau, Josef Oster und Udo Rau, sowie Klaus-Günter Süssmann von der Schulaufsichtsbehörde. Auch Vertreter der Elternschaft der Dietrich-Bonhoeffer-Realschule und der Schiller-Realschule plus sind dabei.