Schwabach

Aufgemotzte Rechner: Casemodding Meisterschaft

Sieht aus wie ein Panzer, ist aber nur ein Rechner: Auch für Computergehäuseumbau gibt es Meisterschaften.
Sieht aus wie ein Panzer, ist aber nur ein Rechner: Auch für Computergehäuseumbau gibt es Meisterschaften. Foto: DPA

Der Staatsfeind Nummer eins ist 1,30 Meter breit, knapp einen Meter hoch und etwa 90 Zentimeter tief. Er ist bewaffnet, kann sich bewegen, aber er passt nicht durch eine gewöhnliche Tür. Sein Name ist „Renegade, the public enemy“ – tatsächlich ist er ein umgebauter Computer in Tarnfarben. Ali Abbas aus dem mittelfränkischen Schwabach hat „Renegade“ erfunden, gebaut und gestaltet.

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Von Mittwoch an will der 44-Jährige auf der Computerspielemesse seinen Meistertitel im Casemodding, sprich Computergehäuseumbau, verteidigen.Mehr als 1200 Arbeitsstunden hat Abbas seit Anfang des Jahres in „Renegade“ gesteckt. Knapp 500 Einzelteile hat er verarbeitet und rund 400 Euro in Materialien investiert. „Ich muss eine Liste machen, damit ich nicht vergesse, was ich alles vorführen muss“, sagt er mit Blick auf die Präsentation auf der Gamescom. „Renegade“, auf Deutsch „der Abtrünnige“, ist aufwendig dekoriert. Ein grimmiger Totenkopf blickt aus einem Loch im Gehäuse heraus und hat eine Zigarre im Mund, die zu qualmen anfängt, wenn man auf den richtigen Knopf drückt. Und damit nicht genug: Oben auf dem riesigen Computer mit Holzfassade ist eine bewegliche Kanone angebracht. Schießen kann diese jedoch nicht. In den drei Rohren sind Webcam, Laserpointer und Lampe installiert.

Die Deutsche Casemod-Meisterschaft gibt es seit zehn Jahren. Entstanden ist sie aus der LAN-Partyszene. Bei diesen Events treffen sich Menschen zum Computerspielen – mal privat im Keller, mal zu öffentlichen Meisterschaften in großen Hallen. An dem Wettbewerb in Köln nehmen in diesem Jahr 40 sogenannte Casemodder aus Deutschland, aber auch aus dem Ausland teil. Eine Jury bewertet die Modelle nach Kriterien wie Kreativität, Handwerk und Optik. Die Teilnehmer können zwar keine Preisgelder, dafür aber Pokale und Urkunden abräumen.