Berlin

Orkan-Böen drohen: Sturmserie tobt in kalter Karwoche über Deutschland

Im Ostseebad Kühlungsborn (Mecklenburg- Vorpommern) wechseln sich am 30. 03. 2015 Sturmwolken und Sonne über der aufgewühlten See ab.
Im Ostseebad Kühlungsborn (Mecklenburg- Vorpommern) wechseln sich am 30. 03. 2015 Sturmwolken und Sonne über der aufgewühlten See ab. Foto: dpa

Zum Wochenauftakt kippt heftiger Wind Bäume um. Im Bahnverkehr und auf den Straßen gibt es erhebliche Probleme. Der Höhepunkt einer Folge von Frühlingsstürmen steht aber noch bevor.

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Verspätete Züge, umgekippte Bäume und Verletzte: Deutschland erlebt in der Woche vor Ostern eine Sturmserie, deren Höhepunkt für Dienstag erwartet wurde. Dann soll Tief „Niklas“ sogar orkanartige Böen bringen. Zum Auftakt der Karwoche sorgte Tief „Mike“ für eine Sturmnacht und stundenlange Störungen mit Umleitungen auf einigen Hauptstrecken der Bahn. Grund waren umgestürzte Bäume und beschädigte Oberleitungen auf Schnellstrecken in Brandenburg und Niedersachsen, wie die Deutsche Bahn am Montag mitteilte. Betroffen waren die ICE- und IC-Verbindungen Hamburg-Hannover und Berlin-Wolfsburg. Am Montag beruhigte sich die Lage zunächst wieder.

Erhebliche Verspätungen bei der Bahn

In der Nacht zum Montag hatten Reisende wegen Umleitungen zum Teil bis zu 100 Minuten Verspätung hinnehmen müssen. Der Sylt-Shuttle-Verkehr war am Montag bis in den Abend eingeschränkt.

Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen – in Köln und im Kreis Steinfurt – verletzten am Sonntagabend umkippende Bäume mehrere Autofahrer. In fast allen Bundesländern hatten Einsatzkräfte reichlich zu tun. In der Region Hannover rückte die Polizei innerhalb von vier Stunden Dutzende Male aus. Bei der Beseitigung eines Baums, der auf eine Oberleitung der Stadtbahn in Hannover gefallen war, wurde ein 57 Jahre alter Feuerwehrmann schwer verletzt.

Auch in anderen Teilen Deutschlands machte der Sturm den Menschen zu schaffen, etwa in Sachsen-Anhalt, Berlin und Thüringen, aber auch in Hessen, Rheinland-Pfalz und Bayern rückten die Feuerwehren vielfach aus, um umgestürzte Bäume zu beseitigen. Im oberfränkischen Coburg beschädigte ein umfallender Baum sieben Fahrzeuge auf einem Parkplatz. Im Landkreis Kulmbach mussten gleich drei Dörfer zeitweise ohne Strom auskommen. Im sächsischen Oederan stürzte ein Baum auf ein Wohnhaus. Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen dort aber niemand.

Es bleibt kalt und stürmisch

Die Karwoche bleibt kalt und stürmisch. Im Bergland droht in den Nächten auch Glätte. Polarluft lässt die Temperaturen fast überall nur noch auf einstellige Werte sinken. Bis zum Osterwochenende sind Schnee- und Graupelschauer bis ins Flachland möglich.

Dem Schwarzwald droht bis Mittwoch Dauerregen, weshalb auch wegen schmelzenden Schnees Flüsse über die Ufer treten könnten. In Bayern fällt die Schneefallgrenze am Mittwoch wohl bereits unter 1000 Meter.

Ostermontag sollen die Temperaturen laut DWD auch wieder verbreitet zweistellig sein.

Viele Baustellen bei der Bahn

Bahnkunden müssen um Ostern nicht nur wegen möglicher Wetterprobleme mit längeren Fahrzeiten rechnen: Auch mehr als 250 Baustellen sind von Karfreitag bis Montag im DB-Streckennetz geplant. Die Hauptreisezeiten am Gründonnerstag und Ostermontag sollen aber von den Bauarbeiten ausgenommen bleiben.

dpa