Rheinland-Pfalz

Nürburgring: Pächter erklären Verhandlungen für gescheitert

Das Logo der Rennstrecke Nürburgring
Der Nürburgring macht immer wieder Schlagzeilen. Foto: Roland Weihrauch/Archiv

Die privaten Pächter erklären die monatelangen Verhandlungen um den Nürburgring für gescheitert. Das erklärte Karl-Heinz Steinkühler, der Sprecher der Nürburgring Automotive GmbH (NAG), gegenüber unserer Zeitung.

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Damit wird die NAG voraussichtlich zum 1. Dezember eine besondere Form der Insolvenz (Schutzverfahren) beantragen, um etwaige Schadensersatzansprüche abzuwehren, heißt es. Wie es an der traditionsreichen Rennstrecke weitergeht, ist damit vollkommen ungewiss. Pächter und Ring-Sanierer hatten in unzähligen Verhandlungsrunden versucht, einen langwierigen Rechtsstreit zu vermeiden. Zum Bruch kam es offenbar unter anderem über einen zunächst geplanten Managementvertrag für die NAG, mit dem deren Gesellschafter Jörg Lindner und Kai Richter sowie weitere leitende Angestellte für eine Übergangszeit (bis 2014) ihr Knowhow für den Eifelkurs zur Verfügung gestellt hätten.

In mehreren vorläufigen Fassungen des Vergleichs ist diese Regelung nach Informationen unserer Zeitung enthalten. Inzwischen streben Sanierungsgeschäftsführer Thomas Schmidt und Sachwalter Jens Lieser allerdings eine Lösung an, die keinen Managementvertrag für die NAG-Spitze mehr vorsieht. Das bestätigte Pietro Nuvoloni, der Sprecher der Ring-Sanierer, gegenüber unserer Zeitung. Bleibt es bei dem Bruch, wird es gar keinen Vergleich mehr geben. Nuvoloni gegenüber unserer Zeitung: „Wenn die NAG davon ausgeht, dass die Gespräche gescheitert sind, bedauern wir das außerordentlich. Wir waren zu vielen Kompromissen bereit, aber nicht zu dem Preis.“

Der Sprecher der Ring-Sanierer erklärte aber auch: „Wenn die Pächter an den Verhandlungstisch zurückkehren wollen, ist unsere Tür nicht verschlossen.“

Hintergrund des Streits: Die rheinland-pfälzische Landesregierung hatte den Pächtern wegen ausstehender Pacht gekündigt. Dagegen wehren sich die Betreiber. Mehrfach sah es so aus, als sei ein Durchbruch bei den Verhandlungen geschafft. Aber dann türmten sich stets neue Hürden auf.

Von unserem Redakteur Dietmar Brück