Im Video festgehalten: Pussy Riot-Nachahmer im Kölner Dom

Köln – Drei Nachahmer der in Russland inhaftierten Frauen-Punkband Pussy Riot haben am Sonntag einen Gottesdienst im Kölner Dom gestört. Sie wurden von Kirchenordnungskräften (Domschweizer) aus der Kathedrale gebracht.

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Die Frau (20) sowie zwei Männer (23 und 35) hatten am Morgen Lieder gesungen und Plakate hochgehalten. Sie erhielten eine Anzeige wegen Störung der Religionsausübung, Hausfriedensbruchs und Verstoßes gegen das Versammlungsrecht. Beim Entfernen aus der Kirche stürzten Demonstranten und Domschweizer, wie das Video zeigt.

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Nach eigener Aussage wollten die drei Aktivisten Solidarität mit den in Russland zu Lagerhaft verurteilten drei Punk-Musikerinnen bekunden. Nach Aussage der Polizei leisteten sie keinen Widerstand, als sie aus der Kirche geführt wurden. Dompropst Norbert Feldhoff hatte bereits zu Beginn des Prozesses in Russland angekündigt, dass ein solcher Auftritt auch im Kölner Dom nicht toleriert würde: „Die Würde des Doms zwingt uns, dagegen vorzugehen.“

Russland hatte mit einem Verweis auf deutsche Gesetze indirekt auf die scharfe internationale Kritik am harten Urteil gegen drei Aktivistinnen der Punkband Pussy Riot reagiert. In Deutschland sehe das Gesetz für die Beleidigung religiöser Gefühle bis zu drei Jahre Haft vor, sagte Außenamtssprecher Alexander Lukaschewitsch. Allerdings wurde selbst ein notorischer Kirchenstörer, der auch einen Fernsehgottesdienst in Mainz gestört hatte, erst nach einer Vielzahl von Fällen zu einer mfünfmonatigen Freheitsstrafe ohne Bewährung verurteilt.

In der Schweiz sorgte unterdessen eine gewagte Kletteraktion für Aufsehen. Mit Strumpfmasken verkleidete Aktivistinnen montierten am Zürcher Großmünster ein zehn Meter großes „Free Pussy Riot“-Plakat.