Kommentar: Merkels Alternative
Gregor Mayntz kommentiert
Tatsächlich will Lucke die Union ähnlich stark verändern wie Lafontaine die SPD. Und wie seinerzeit die WASG ein bunter Haufen unzufriedener Ex-SPD-Anhänger war, geriert sich die AfD als Konglomerat unzufriedener CDU-Wähler. Luckes Vision einer CDU-AfD-Regierung in Sachsen ist ein Spiel über Bande. Er meint nicht die Ost-CDU, er meint die Merkel-CDU. Die müsste aber ihr Fundament aufgeben, wenn die AfD in einer Koalition nicht umkippt. Also wird das nichts zwischen Merkel und Lucke.
Merkels Alternative heißt weiterhin Schwarz-Grün. Aber sie täte gut daran, sich an die Beschwörungen der CSU-Legende Franz Josef Strauß zu halten, wonach es rechts von der Union auf Dauer keine demokratische Partei geben darf. Lucke macht gerade genau das.