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RZ-Serie „vorZeiten“: Als Adolf Hitlers „Wunderwaffe“ im Dorf einschlug

Von Christoph Bröder
Seit April ist diese ehemalige V 1-Stellung an einem Waldweg in der Nähe der Bruchhausener Laurentiushütte in Richtung Unkel freigelegt und jetzt wesentlich deutlicher sichtbar. Die niemals in Betrieb genommene Abschussrampe soll Teil der „begehbaren Bodendenkmäler“ werden.
Seit April ist diese ehemalige V 1-Stellung an einem Waldweg in der Nähe der Bruchhausener Laurentiushütte in Richtung Unkel freigelegt und jetzt wesentlich deutlicher sichtbar. Die niemals in Betrieb genommene Abschussrampe soll Teil der „begehbaren Bodendenkmäler“ werden. Foto: Christoph Bröder

Ein lautes Zischen und Knallen lässt die Bewohner von Eckfeld aufschrecken. Sie eilen ins Freie. Plötzlich schießt eine Art Flugzeug aus dem naheliegenden Wald heraus. Es gerät ins Trudeln und stürzt kurz darauf ab. Was in den letzten beiden Jahren des Zweiten Weltkriegs in der kleinen Eifelgemeinde aufschreckte, war eine Fieseler Fi 103, besser bekannt als V 1: Der erste militärisch eingesetzte Marschflugkörper, die vermeintliche Wunderwaffe der NS-Propaganda. Mehr als 5600 dieser Flügelbomben wurden zwischen 1944 und 1945 aus der Eifel Richtung Belgien verschossen. Noch heute sind Überreste der Stellungen in der Region zu finden. Die am besten erhaltene befindet sich am Asberg bei Unkel (Kreis Neuwied). Mehr als 30 Prozent der V 1 explodierten frühzeitig oder stürzten ab. Einige Eifelbewohner bezahlten das mit ihrem Leben.

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Heinz Feilen erinnert sich noch gut daran: „Als mein Großvater am 28. November 1944 in Eckfeld bestattet wurde, bat mein Onkel zuvor die zuständige Kommandostellung, das Feuer während der Beerdigung einzustellen.“ Zu groß war die Sorge eines Absturzes. Der heute 88-Jährige war damals 15 Jahre alt, Geschichten zur V 1 kann ...