Rheinland-Pfalz

Trauer im RZ-Land: Diese Persönlichkeiten sind 2016 gestorben

Auch im Jahr 2016 sind viele Persönlichkeiten im nördlichen Rheinland-Pfalz gestorben. Ob Bürgermeister, Unternehmer, Sportler oder Künstler: Sie und andere haben in der Region Spuren hinterlassen. Wir erinnern uns.

Lesezeit: 6 Minuten
Anzeige

Er gehörte zu den größten Forschern, Unternehmern und Visionären in Rheinland-Pfalz: Dr. Heinz Maurer aus Boppard im Rhein-Hunsrück-Kreis. Das von ihm gegründete und bis vor sechs Jahren geleitete Unternehmen Sebapharma mit Hauptsitz in Boppard-Bad Salzig baute er zu einem Global Player aus. Der Erfinder der „Seife ohne Seife“ ist am 22. April gestorben. Er wurde 94 Jahre alt.

Lehrer, sozialer Mensch, Theater- und Heimatfreund: Werner Klockner war im Rhein-Hunsrück-Kreis durch seine vielfältigen Aktivitäten bekannt. Er wurde am 31. August im Alter von 67 Jahren mitten aus dem Leben gerissen. Neben seiner beruflichen Karriere, die im Sommer 2013 mit seiner Verabschiedung als Rektor der Simmerner Realschule plus endete, machte der Kirchberger vor allem durch seine vielfältigen Aktivitäten als ehrenamtlicher Kommunalpolitiker von sich reden. Er spielte auch Nebenrollen in den „Heimat“-Filmen von Edgar Reitz.

Helma Hammen

Er war ein Macher. Ein Querdenker. Ein streitbarer Geist. Er positionierte das Handwerk im nördlichen Rheinland-Pfalz und weit darüber hinaus in der ersten Liga des Wirtschaftsgeschehens. Der Netzwerker öffnete Türen – auch in Länder des Balkans und Asiens. Zugleich trieb er kulturelle Entwicklungen in seiner Heimatregion Koblenz voran. Karl-Jürgen Wilbert (74), langjähriger Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer (HwK) Koblenz, erlag in der Nacht zum 6. Mai den schweren Verletzungen eines Verkehrsunfalls.

Rudi Altig war die erste große Nummer des deutschen Radsports – lange vor Thurau oder Ullrich. Der vorerst letzte deutsche Profi-Weltmeister, der auch 18 Tage das Gelbe Trikot bei der Tour trug, starb am 11. Juni 2016 in Remagen (Kreis Ahrweiler) im Alter von 79 Jahren.

dpa

Die Sohrener trauern um ihren ehemaligen Ortsbürgermeister Heinz Michel. Er verstarb am 7. Oktober im Alter von 87 Jahren. Ein Vierteljahrhundert lang hat Michel von 1974 bis 1999 die Geschicke seiner Heimatgemeinde im Rhein-Hunsrück-Kreis geleitet und sie sicher durch unruhige Zeiten geführt. Auch über die Grenzen Sohrens war Michel ein geschätzter Kommunalpolitiker – von 1969 bis 1994 im Verbandsgemeinderat und zwischen 1970 und 2004 war er im Kreistag tätig.

Die Nachricht hat weit über die Kommunalpolitik hinaus für Bestürzung gesorgt: Karlheinz Kleinmann, langjähriger Ortsbürgermeister von Rengsdorf (Kreis Neuwied), ist tot. Er starb am 25. Februar. Kleinmann hat für seinen Ort gelebt. Ein Ehrenamtler durch und durch.

Jörg Niebergall

Wer über 40 Jahre Vorsitzender eines Ortsvereins war, der hinterlässt Spuren: Hubert Heinz, der am 8. Februar im Alter von 80 Jahren verstorben ist, war mehr als „nur“ der Vorsitzende des Rodenbacher Verschönerungsvereins (Kreis Neuwied). Als Gründungsmitglied der „Alten Kameraden“ war er auch den ehemaligen Feuerwehrmännern stets eng verbunden. Darüber hinaus war er mehr als 50 Jahre aktiver Sänger im MGV. Und wenn der Turn- und Sportverein oder der Möhnenverein Leute suchten, die anpackten, war Hubert Heinz stets zur Stelle.

Jörg Niebergall

Viele Denkmale im öffentlichen Raum hat der Koblenzer Bildhauer Rudi Scheuermann geschaffen – jetzt erinnern sie auch an ihn. Scheuermann ist im März im Alter von 86 Jahren gestorben. Mit dem Denkmal, das an den Namensgeber der Balduinbrücke, Kurfürst Balduin von Luxemburg, erinnert, hat Scheuermann 1975 eines der modernen Wahrzeichen der Stadt Koblenz geschaffen.

Helke Stiebel

Er war ein Urgestein der Cochemer Kommunalpolitik und ein leidenschaftlicher Anwalt seiner Heimatstadt. Im Alter von 72 Jahren ist Adolf Laux im September nach schwerer Krankheit verstorben. Über Jahrzehnte hinweg hat Laux die Geschicke der Kreisstadt mitbestimmt. Engagiert und kompetent, wortgewaltig und mit Herzblut meldete er sich zu Wort.

Dieter Junker

Der Heimatverein Rheinbreitbach trauert um Dorothea Voigtländer: Die bekannte Journalistin und Autorin zahlreicher heimatkundlicher und historischer Veröffentlichungen war 1970 nach Rheinbreitbach (Kreis Neuwied) gezogen. Sie gehörte 1972 zu den Gründungsmitgliedern des Heimatvereins und war ihm bis zu ihrem Tod am 6. Februar treu verbunden. Sie wurde 72 Jahre alt.

Heimatverein Rheinbreitbach

Rudolf Oehlig, der ehemalige langjährige Bürgermeister der Stadt Mülheim-Kärlich und Träger des Wappentellers, der höchsten Auszeichnung des Landkreises Mayen-Koblenz, ist am 6. Januar im Alter von 72 Jahren verstorben. Oehlig hat maßgeblich dazu beigetragen, dass sich Mülheim-Kärlich zu einem starken Wirtschaftsstandort und einer beliebten Wohngegend entwickelt hat.

Der CDU-Politiker und Winzer Peter Anheuser ist Ende Oktober im Alter von 78 Jahren verstorben. Seit 1978 war er Mitglied der CDU. Er vertrat seine Partei unter anderem im Bad Kreuznacher Stadtrat und im Kreistag. Von 1993 bis 2006 war er Abgeordneter im rheinland-pfälzischen Landtag und dort unter anderem für Landwirtschaft, Weinbau und Forsten zuständig.

Pfarrer Marcus Harke, Superintendent des Kirchenkreises An Nahe und Glan, starb am 21. Oktober unerwartet im Alter von 61 Jahren. Als „Anwalt der Menschen im ländlichen Raum“ hatte er sich einen Namen gemacht.

Eine traurige Nachricht erreichte die Katholiken in Betzdorf und Umgebung am 18. Juni: Pastor Georg Koch ist tot. Der 71-Jährige starb nach schwerer Krankheit. Er war mehr als „nur“ ein Seelsorger. Er wird den Menschen, die ihn kannten und schätzten, als Mentor, Wanderhirte der Pilgergemeinschaft St. Ignatius und als Freund in Erinnerung bleiben. Von 1975 bis 1985 war er Jugendpfarrer in Koblenz.

Markus Döhring

Die Büchenbeurener trauern um ihren ehemaligen Bürgermeister Friedemann Buch. Er starb am 7. Oktober im Alter von 78 Jahren. Von 2004 bis 2014 leitete Buch die Geschicke des Ortes im Rhein-Hunsrück-Kreis. Zwischen 1984 und 1989 gehörte er dem Gemeinderat an. Der Verstorbene war ein großer Musikfreund und im Gesangverein Womrath sowie im MGV Büchenbeuren aktiv.

www.friedemann-buch.de

Liesel Franz ist am 29. April verstorben. Sie war eine Hunsrückerin, die mit ihrer Heimat fest verwurzelt war. Geboren in Raversbeuren, lebte sie viele Jahrzehnte mit ihrem Mann auf dem Hof Maiermund als Bäuerin und Mundartautorin. Sie schrieb etliche Gedichte und Geschichten, spielte Klavier und war als Chorsängerin bis zu ihrem Tod aktiv.

Die Friedensinitiative (FI) Rhein-Hunsrück trauert um Elisabeth Bernhard aus Dillendorf, die im Alter von fast 97 Jahren am 20. September verstorben ist. Bernhard engagierte sich über Jahrzehnte hinweg unermüdlich für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung. 2009 wurde ihr von der Arbeitsgemeinschaft der Friedensgruppen in Rheinland-Pfalz der rheinland-pfälzische Friedenspreis verliehen.

Dieter Junker

Er war der Mann hinter den Kulissen. Nicht nur die Koblenzer Karnevalisten verdanken ihm einiges. Heiner Blau, der Hauptmann außer Dienst und Ehrengeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Koblenzer Karneval (AKK), ist am 22. August nach längerer Krankheit gestorben. Er wurde 77 Jahre alt.

AKK

Er hat die ehemalige Verbandsgemeinde (VG) Rhens mehr als zwei Jahrzehnte lang geprägt: Von 1981 bis 2006 stand Horst Brunnhübner dieser als Bürgermeister vor. Im Alter von 76 Jahren ist im November verstorben.

Thomas Frey

Am 14. Juni ist der Westerwälder Unternehmer Walter Zoth im Alter von 80 Jahren gestorben. Zoth hatte aus kleinsten Anfängen heraus ein Unternehmen aufgebaut, das vom Firmensitz in Westernohe aus mehr als 500 Mitarbeiter beschäftigt. Über die Heimatgrenzen hinaus bekannt wurde der vierfache Familienvater auch durch sein soziales Engagement. Besonders in Ruanda hat er sich über viele Jahre engagiert. In seiner Freizeit fühlte er sich vor allem dem Waidwerk verbunden und fungierte über Jahrzehnte in Westernohe als Jagdpächter.

www.zoth.de

Trauer um Alfred Peth: er starb am 15. August im Alter von fast 85 Jahren . Mit ihm ging nicht nur einer der fundiertesten Kenner der Heimatgeschichte, speziell der Obersteiner Historie, sondern es endet auch die Geschichte einer Familie, die die Stadt geprägt hat. Fast 200 Jahre bestand das Bekleidungshaus Treibs, ehe sich nach sechs Generationen im Familienbesitz Ende 2007 die Ladentür zum letzten Mal schloss.

Jörg Staiber

Auch Ilse Wild-Kussler, die große alte Dame der Kunstszene an der Oberen Nahe, ist tot. Sie starb am 14. August im Alter von 92 Jahren. Mit ihr ging eine der wichtigsten und profiliertesten Künstlerinnen an der Nahe, die weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannt und anerkannt war.

Trauer in Idar-Oberstein: Im September ist Ludwig Adam gestorben. Der ehemalige Leiter des Arbeitsamtes und spätere Verwaltungsdirektor der Städtischen Krankenanstalten Idar-Oberstein (heute Klinikum Idar-Oberstein) wurde 94 Jahre alt. Auf Landesebene war er Vorstandsmitglied der Krankenhausgesellschaft sowie Vorsitzender der Pflegekommission. Auf Bundesebene gehörte Adam dem geschäftsführenden Vorstand des Verbands der Krankenhausdirektoren an. 22 Jahre lang fungierte er als Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion Birkenfeld. Adam war maßgeblich an der Entwicklung seines Heimatortes Göttschied beteiligt.

Im Alter von 75 Jahren ist Hans Hoffmann am 22. April gestorben. Er trat 1968 in die SPD und die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Lahnstein ein, die er durch sein ehrenamtliches Engagement entscheidend prägte. Von 1981 bis zum Jahr 2013 war er Vorsitzender des AWO-Ortsvereins Oberlahnstein, betrieb während dieser Zeit die Begegnungsstätte für ältere Menschen und organisierte viele Reisen für Senioren.

Er saß von 1964 bis 1984 im Stadtrat, davon zwölf Jahre als CDU-Fraktionsvorsitzender, jahrelang gehörte er zudem dem Kreistag des Rhein-Lahn-Kreises an: Ende Oktober ist Markus Berger nach langer Krankheit gestorben. Der 78-Jährige machte auch auf Bundesebene politisch Karriere: Berger gehörte von 1977 bis 1988 (mit kurzer Unterbrechung) dem Deutschen Bundestag an, war Mitglied im Verteidigungsausschuss und Ausschuss für Bildung und Wissenschaft.

Der Museumsleiter, Kommunalpolitiker und Lokalhistoriker Bernhard Meyer aus Klingelbach im Rhein-Lahn-Kreis ist in der Nacht zum 9. März im Alter von 73 Jahren gestorben. Meyer hat das Einrichmuseum mitgegründet und geleitet, die Stadtchronik für Katzenelnbogen geschrieben und galt als wandelndes Geschichtsbuch des Einrich. Der pensionierte Lehrer engagierte sich in der Gewerkschaft und im Verbandsgemeinderat Katzenelnbogen.

Dagmar Schweickert

Von unseren Redakteuren Verena Hallermann und Maximilian Eckhardt

Zurück zur Übersicht